Weggerissene Zäune wurden im Laufe des Montags bereits repariert. Foto: Jürgen Brand/Jürgen Brand

Hochwasser und Überschwemmung sind bei der Planung der Gartenschau entlang der Eyach mitgedacht und eingeplant worden.

Ein heftiges Unwetter über der Region ist am Sonntag über die gerade erst eröffnete Landesgartenschau in Balingen herein gebrochen. Binnen kürzester Zeit stieg der Pegel der Eyach um mehr als 1,50 Meter an. Die Wassermassen rissen Zäune und Äste mit sich. Deswegen würden die ufernahen Bereiche, die zentrale Bestandteile der Gartenschau sind, vorübergehend gesperrt. Verletzt wurde niemand und die Schäden hielten sich in Grenzen - dank des verwirklichten Hochwasserschutzes, der wesentlicher Teil des Gartenschau-Konzepts ist.

 

Kleiner Fluss steigt dramatisch an

Die Zahlen die Annette Stiehle, die Technische Direktorin der Landesgartenschau Balingen am Morgen nach dem Unwetter vorliegen, sind durchaus erschreckend. Der Normalpegel des eigentlich kleinen, ruhigen Flüsschens Eyach leigt bei 50 Zentimetern. Am Sonntag stieg er innerhalb von 1,5 Stunden auf 2,08 Meter an. 1500 Liter fließen an einem normalen Frühlingstag pro Sekunde durch die Eyach in Balingen. Am Sonntag waren es zwischenzeitlich 65 000 Liter pro Sekunde.

Gegen 15 Uhr war am Sonntag die Unwetterwarnung bei Annette Stiehle eingetroffen. Das heftige Gewitter mit seinen Regenmassen entlud sich vor allem in Richtung Albstadt, aber das Wasser floss durch die Eyach und ihre Zuflüsse ab. „Das muss die Anlage erst einmal aushalten“, sagte Stiehle am Montag. „Aber der Hochwasserschutz hat wunderbar funktioniert.“

Tags darauf ist schon wieder geöffnet

Im Zuge der Umgestaltung des Gartenschaugeländes entlang der Eyach, die mitten durch Balingen fließt, waren Gewerbebrachen entspiegelt, die Ufer zum Teil terrassiert und hochwassergerecht natürlich befestigt sowie Rückhalte- und Überflutungsflächen geschaffen worden. Die neu gebauten Brücken haben eine größere Spannweite und sind zum Teil höher als ihre Vorgänger, sodass Hochwasser genug Platz zum Abfließen hat und sich nicht zurückstaut.

So sind zwar einige Gräser und Büsche durch das Eyach-Hochwasser zwar umgedrückt worden, sie richteten sich am Montag aber schon wieder langsam auf. Weggerissene Zäune wurden im Laufe des Montags bereits repariert. Die meisten Gartenschauflächen waren um die Mittagszeit wieder geöffnet.

Trotz des Regenwetters am Sonntag besuchten rund 15 000 Menschen die Landesgartenschau am Eröffnungswochenende. Bereits im Vorverkauf waren 16 000 Dauerkarten verkauft worden. Die Nachfrage ist laut Annette Stiehle unverändert hoch.