Ein Unwetter entlädt sich am Montagabend über Bösingen. Foto: Joachim Krauß

Es sind beinahe unglaubliche Kurzfilme und Fotos, die in den sozialen Netzwerken am frühen Montagabend kursieren. Kurz zuvor ist der Landkreis von einem sehr schweren Gewitter heimgesucht worden.

Die Unwetterschäden in der Region tragen wir in unserem Blog zusammen 

Kreis Rottweil - Auf den Videos, die wir bis Redaktionsschluss nicht eindeutig verifizieren konnten, steht ein Gemisch aus Wasser und Hagelkörnern schätzungsweise einen halben Meter auf der Straße. Ein Auto versucht, sich einen Weg durch das Wasser zu bahnen. Dann endet die Sequenz. Die Feuerwehr meldet kurz darauf, dass es im gesamten Landkreis zu Einsätzen komme, allein in Bösingen gebe es 40 Einsatzstellen.

Nicht nur Hagel und Wasser sorgen für das Ausrücken der Einsatzkräfte. In Waldmössingen sorgt ein Blitzeinschlag für einen Einsatz. Ebenso in Sulz-Holzhausen. Die Aufräumarbeiten dürften bis in die Morgenstunden gehen. Davon ging der Sprecher der Feuerwehren im Kreis, Sven Haberer, im Gespräch mit unserer Zeitung aus.

Gewitterzelle direkt über Bösingen

Die Gewitterzelle muss direkt über Bösingen und Herrenzimmern gelegen haben, als sie sich entlädt. Bis zu 80 Einsätze zählen die Feuerwehren.

Keller laufen voll, Hagel durchschlägt Dachfenster, Autos saufen ab, Industrieanlagen sind ebenso betroffen. Das Wasser steht hüfthoch auf den Straßen.

Zu dieser Lage kam es, da die Hagelkörner, die die Größe eines Tennisballes erreichen, die Blätter von Bäumen und Büschen rissen. Das Grün wiederum verstopfte die Kanalisation, sodass der Regen nicht mehr ablaufen konnte, berichtete Haberer. Auch das Mobilfunknetz fiel in Bösingen zeitweise aus, die Feuerwehr verständigte sich über Testgeräte des Digitalfunks.

Es war ein Großeinsatz. Die Feuerwehren aus Bösingen und Herrenzimmern waren im Volleinsatz mit 40 Kräften und allen Fahrzeugen, Villingendorf half mit drei Fahrzeugen und 16 Freiwilligen aus, Dunningen entsandte ein Fahrzeug und sieben Leute. Aus Rottweil kam die Führungsgruppe (sieben Kräfte) zur Unterstützung nach Bösingen, Sulz steuerte ein Spezialfahrzeug für Hochwasserlagen bei. Vor Ort war auch Kreisbrandmeister Nicos Laetsch.