Mit einem gemeinsamen Unterzentrum von Schömberg und Bad Liebenzell wird es vorerst nichts. Dabei hätten beide Kommunen in diesem Fall mehr Möglichkeiten – etwa beim Einzelhandel. Doch aufgeben wollen Schömberg und Bad Liebenzell keineswegs.
Schömberg/Bad Liebenzell - Der Regionalverband Nordschwarzwald sieht derzeit keine Möglichkeit für ein solches Unterzentrum. Der Planungsausschuss des Verbandes lehnte in seiner jüngsten Sitzung das Vorhaben ab. Als Begründung führte Verbandsdirektor Matthias Proske an, dass Bad Liebenzell zum Mittelbereich Calw, Schömberg hingegen zum Mittelzentrum Bad Wildbad gehöre. Der Landesentwicklungplan (LEP) lasse es derzeit nicht zu, dass sich Gemeinden aus zwei verschiedenen Mittelbereichen zu einem Unterzentrum zusammenschließen würden.
Das letzte Wort darüber ist aber noch nicht gesprochen. So soll die Fortschreibung des LEP in dieser Legislaturperiode angegangen werden, so Proske. Sollte es Änderungen bei den landesplanerischen Vorgaben geben, werde der Antrag erneut geprüft.
Gute Ergänzung
Darauf setzen Schömberg und Bad Liebenzell. In ihren Schreiben an den Regionalverband hatten die beiden Bürgermeister Matthias Leyn (Schömberg) und Dietmar Fischer (Bad Liebenzell) im Vorfeld der Sitzung des Planungsausschusses darauf verwiesen, dass sich beide Kommunen gegenseitig ergänzen würden. Fischer machte auf die Fortschritte in der Innenstadt von Bad Liebenzell und auf die Erweiterung des Gewerbegebietes Egarten im Stadtteil Unterhaugstett aufmerksam. Leyn nannte eine verbesserte Situation im Einzelhandel mit einem neuen Lebensmittel- und Drogeriemarkt. Bei einer anderen Gelegenheit sagte Fischer, dass in einem Unterzentrum zum Beispiel das Modehaus Bertsch von vorneherein mehr Entwicklungsmöglichkeiten bekäme.
Kein Schnellschuss
In der jüngsten Sitzung des Schömberger Gemeinderates sprach CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger das Thema an. Bei der Angelegenheit gehe es nicht um einen Schnellschuss, sagte er. Er sprach sich nachdrücklich für ein gemeinsames Unterzentrum aus: "Wir sollten diesen Weg gehen." Die Sache sollte in Ruhe und Besonnenheit angegangen werden. Zillinger sieht in dem Vorhaben "Synergiepotenziale". Er geht davon aus, dass auch der neugewählte Bürgermeister von Bad Liebenzell, Roberto Chiari, gesprächsbereit ist.
"Ein Aufgeben gibt es nicht", antwortete Bürgermeister Matthias Leyn in der Ratssitzung. Chiari sagte am Montag auf Nachfrage unserer Redaktion, dass er das Thema zusammen mit seinem Kollegen Leyn Hand in Hand weiter verfolgen werde. Hier gelte es dranzubleiben. Chiari möchte die Zusammenarbeit mit Schömberg intensivieren und auf ein neues Level heben.