Nur durch die schwarzen und weißen Badekappen zu unterscheiden, springen die beiden Trainingsteams ins Wasser. Schnorchel, Tauchmaske und Schwimmflossen gehören zum Inventar. Nach einigen Bahnen des Einschwimmens kann es losgehen. Die beiden Teams nehmen an den beiden Seiten des Spielfeldes ihre Grundposition ein. Auf Kommando geht es los, die Spieler tauchen ab, das Wasser spritzt hoch und nur die Flossen ragen noch aus dem kühlen Nass. Sekunden später wird um den absinkenden Ball gekämpft. Erlaubt ist unter Wasser relativ vieles. Als körperbetonter Kontaktsport sind die Regeln von Unterwasser-Rugby auf Verletzungs-Prävention und Fairness ausgelegt. Es ist nicht erlaubt, jemanden anzugreifen oder zu bewegen, der nicht im Ballbesitz ist, es sei denn, der Ball wird selbst geführt.
Alles spielt sich unter der Wasseroberfläche ab
Außerdem dürfen sich Spieler nicht an den Körben festhalten, und der Ball muss grundsätzlich unter der Wasseroberfläche im Spielraum gehalten werden. Auf Fairness wird sehr viel Wert gelegt, so werden Unsportlichkeiten, übermäßig hartes Spiel oder aggressive Handlungen, wie vorsätzliches Schlagen oder Treten stark geahndet.
"Wir sind eine ganz bunte Truppe. Unsere Spieler kommen aus den unterschiedlichsten Berufsschichten. Auch Stadträte haben sich schon versucht. Manch einer ist schon seit 25 Jahren mit dabei", erzählt Mike Kneer, der sich mit dem unfangreichen Regelwerk exzellent auskennt, denn er ist selber Ober-Schiedsrichter. Der 45-Jährige verfügt zudem über Erfahrung als Bundesligaspieler.
Sportart im dreidimensionalen Raum
Unterwasser-Rugby ist die einzige Sportart. die in einem dreidimensionalen Spielraum betrieben wird. Unterwasser-Rugby ist kein Sport für grobschlächtige, einzelkämpferische Kraftprotze, sondern Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer, Übersicht und faire Härte sind gefragt.
Der Boom beim Hechinger Unterwasser-Rugby geht so weit, dass der Verein im Juni die deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften ausrichten wird. Dazu werden bis zu 18 Teams in Hechingen aufschlagen. Da es sich um "offene Meisterschaften" handelt, werden auch ausländische Teams aus Tschechien, Bulgarien oder der Türkei erwartet. Bis zu 200 Gäste müssen dann untergebracht werden. "Für Hechingen ist das eine große Nummer", sagt Kneer.
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