An diesem Bahnübergang für Fußgänger in Rottenburg ereignete sich der schwere Unfall. Foto: Baum

Nach dem Unfall am Bahnübergang im Dätzweg, bei dem ein 17-jähriger Jugendlicher schwer verletzt wurde, liegt eine Analyse der Sicherheit vor.

Das druckfrisch erarbeitete Fußverkehrskonzept war Thema in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauen und Nachhaltigkeit in Rottenburg. Da die Unterlagen fehlten und viele der Ausschussmitglieder sie erst kurz vor knapp bekamen, wurde auf Antrag der Grünen-Fraktion die Entscheidung über das Thema sowie die politischen Stellungnahmen vertagt. Eine Vertreterin des Planungsbüros Rapp konnte dennoch die Grundzüge der Planungen vorstellen. 83 Vorschläge für Optimierungsmaßnahmen finden sich in dem Fußverkehrskonzept, darunter auch ein als sehr wichtig erachteter Vorschlag für den Bahnübergang im Dätzweg bei der Ziegelhütte.

Dort ereignete sich kürzlich der schwere Unfall, bei dem ein 17-jähriger Jugendlicher schwer verletzt wurde. Die Maßnahme am ungesicherten Bahnübergang sollte sofort umgesetzt werden, so der Maßnahmenkatalog vom Büro Rapp. Der Bahnübergang weise deutliche Mängel bei der Verkehrssicherheit auf – Bahnübergang und Umlaufgitter auf beiden Seiten seien „unterdimensioniert“ und ermöglichten keinen Begegnungsverkehr.

Passierbarkeit ist eingeschränkt

Die Passierbarkeit sei insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen, solche mit Kinderwagen oder mit Fahrrad deutlich erschwert. Auch sei die Beleuchtung unzureichend, so die Einschätzung vom Büro Rapp.

Schnell Umsetzung nötig

Langfristig wird aber im Zuge der Entwicklungsplanung Dätzweg II gegebenenfalls ein weiterer Schienenhaltepunkt im Rahmen der Regionalstadtbahn kommen. Er soll mit einer planfreien Querung der Bahnanlage realisiert werden. Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit der bestehenden Bahnquerung sollten aber bereits schon vor diesem Zeitpunkt schnell umgesetzt werden, so die Forderung der Fußgängerkonzeption. Als Handlungsempfehlung rät das Büro Rapp, den bestehenden Bahnübergang um zwei Meter zu verbreitern und barrierefrei umzugestalten. Idealerweise sollte der Bahnübergang mit Schranken und Lichtzeichen versehen werden. Die Umlaufgitter müssten so positioniert werden, dass ein Abstand von 1,5 Metern zwischen den Gitterelementen gegeben ist. Zwecks der Erhöhung der Sicherheit ist die Beleuchtung auf der Zugangsachse zu verdichten. Hier könnten Solarleuchten eingesetzt werden.