Müllermeister und Seniorchef der Unteren Kapfenhardter Mühle, Günther Mönch (rechts), im Gespräch mit den Handwerkern. Das Gebäude bekommt ein neues Mühlenrad.                                                                     Foto: Suppus Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Nach mehr als 40 Jahren muss es ersetzt werden / Vorrichtung aus Lärchenholz

Im idyllisch gelegenen Schwarzwaldtal zwischen den Gemeinden Schömberg und Unterreichenbach liegt die "Untere Kapfenhardter Mühle". Für die Besucher des Ausfluglokals gibt es dort zur Zeit eine besondere Arbeit zu sehen.

Unterreichenbach-Kapfenhardt. Nach mehr als 40 Jahren wird auf dem Hof der Unteren Kapfenhardter Mühle ein neues Wasserrad erstellt. Das alte Rad, mit einem Durchmesser von sieben Metern, wurde Ende der 1970er-Jahre an nur einem Tag abgebaut und das Neue aufgebaut sowie von Müllermeister Günther Mönch wieder in Betrieb genommen. Der Zahn der Zeit und das Wasser des Reichenbachs setzte nach vier Jahrzehnten diesem aus Holz errichtetem Wasserrad ziemlich zu, sodass Sohn, Müllermeister Eckhard Mönch, dieses bei Besuchern und Gästen beliebte Fotomotiv in der Region abschalten musste.

Heute kaum noch wirtschaftliche Bedeutung

Im Gegensatz zu früher haben die Wasserräder heute kaum noch wirtschaftliche Bedeutung. Bereits 1962 wurde daher die komplette Mahleinrichtung in einem neuen Gebäude nach modernstem Stand untergebracht. Die alte Mühle und das Wirtshaus wurden in ein "Gasthof-Hotel" umgewandelt. Das alte Mühlrad mit sieben Meter Durchmesser bekam seinen angestammten Platz. Da der Seniorchef aus einer alteingesessenen Müllerfamilie stammt, wo die Wasserkraft immer eine entscheidende Rolle gespielt hat, baute er bereits 1979 eine Wärmepumpe ein, die über einen Flächenkollektor dem Reichenbach die Energie entzieht und andere, teure Energiequellen einspart.

Für das neue in Arbeit befindliche Wasserrad musste das entsprechende Holz eingeschlagen werden. Man entschied sich für die Lärche, die über 600 Jahre alt wird und zur Familie der Kiefergewächse gehört. Besonders gern wird das Holz auch als Bau- und Möbelholz genutzt. Die sechs Baumstämme, aus denen nun die Handwerker das Wasserrad errichten, stammen aus dem Hotzenwald.

Mit 58 Schaufeln wird das neue Wasserrad wieder den bisherigen Durchmesser von sieben Metern erreichen. Da ein Teil des Holzes bereits in der vergangenen Woche zugeschnitten wurde, rechnet die Familie Mönch damit, dass das neue Wasserrad sich in zwei Wochen wieder drehen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt haben interessierte Besucher noch die Möglichkeit sich vom Fortgang des Neubaus zu informieren, bevor das neue Wasserrad eingesetzt werden kann.