Führen das Vier-Sterne-Hotel (von rechts): Inhaber Stefan Mönch und Hoteldirektor Matthias Schneider. Foto: Verstl Foto: Schwarzwälder-Bote

Vier-Sterne-Haus tätigt umfassende Investitionen / Umweltmanagement bildet einen der Schwerpunkte

Von Alfred Verstl

Unterreichenbach. Tradition darf sich der Moderne nicht verschließen. Beide müssen eine Verbindung miteinander eingehen. Das ist die feste Überzeugung von Stefan Mönch, Inhaber von Mönchs Waldhotel, und Hoteldirektor Matthias Schneider.

Danach richten sie ihr unternehmerisches Handeln aus. Und es tut sich schon seit geraumer Zeit gewaltig etwas in dem Vier-Sterne-Haus. Allein die Investitionen, die im vergangenen und diesem Jahr getätigt werden, summieren sich auf 850 000 Euro.

Dabei stehen Maßnahmen, die zur Energieeinsparung und Umweltentlastung beitragen, im Mittelpunkt. Deshalb haben sich Mönch und Schneider für das Umweltmanagement-System EMAS (Eco Management an Audit Scheme) entschieden. Das kostet zwar zunächst Geld, führt aber letztlich zu Kosteneinsparungen. So hat sich, wie Mönch darlegt, der Einbau einer Hackschnitzelheizung in vier Jahren amortisiert. Darüber hinaus wird die Lichttechnik auf LED-Lampen umgestellt, die Köche stehen künftig an Induktions- statt an Gasherden, das Hallenbad wird energetisch umfassend saniert.

EMAS, so erläutern Mönch und Schneider, ist ein freiwilliges System für Umweltmanagement, das vom baden-württembergischen Umweltministerium gefördert wird. Die mehrtägige Beratung umfasst eine detaillierte Verbrauchsanalyse, bezieht die Mitarbeiter ein und definiert Maßnahmen und Zielvorgaben. Die Beratungskosten von täglich 1600 Euro werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezuschusst.

Doch allein mit den energetischen Maßnahmen ist es nicht getan. 13 Zimmer wurden bereits renoviert und es gibt einen neuen Restaurantabschnitt im modernen Schwarzwaldstil. Der Trend zur regionalen, frischen Küche hat den gelernten Koch Schneider dazu bewogen, den Initiativen "Naturpark Wirte" und "Schmeck den Süden" beizutreten.

Schließlich entsteht gerade ein begehbarer Weinschrank. Dort soll Platz sein für Verkostungen, wobei der Hotelmanager sein Herz für junge deutsche Winzer entdeckt hat.

Schneider (30) ist seit zwei Jahren in Unterreichenbach und war zuvor in Häusern in Füssen, Bad Dürrheim und Wien tätig. Neben der Kochlehre hat er einen Abschluss als Tourismus-Betriebswirt.

Neue Kunden zu akquirieren und den Bestand der Stammgäste zu pflegen, sieht der Direktor als seine wesentliche Aufgabe. Denn der Wettbewerb ist hart, der Markt in Deutschland überlaufen. Ob Internet, Messeauftritte oder die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern – man muss aus Schneiders Sicht die ganze Klaviatur des Vertriebs spielen.

Stefan Mönch führt den Familienbetrieb seit 2000, als er das Hotel von seinen Eltern übernommen hat. Auch er ist Koch und Betriebswirt für Hotellerie und Gastronomie.