Ein Hingucker waren beim Bergzeitrennen die Klappradfahrer. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bergzeitrennen: Originelle Verkleidungen in der Klapprad-Klasse / Weniger Absagen als Nachmeldungen verzeichnet

Wenn Batman, Spiderman oder auch die Hard-Rocker der legendären Rockgruppe "Kiss" sich auf den Fahrradsattel schwingen, dann ist Klapphill-Zeit beim Wettbewerb "Maroder Asphalt".

Unterreichenbach/Engelsbrand-Grunbach. Für dieses Bergzeitfahren erfolgte am Sonntag am Bahnhof in Unterreichenbach zum wiederholten Mal der Startschuss in unterschiedlichen Kategorien. "Trotz des nassen Wetters haben wir weniger Absagen als Nachmeldungen", sagte der sportliche Leiter Carlo Burkhardt. Insgesamt gingen 150 Fahrer an den Start.

Böiger Seitenwind

"Wetterfeste, unerschrockene Fahrer haben unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen, und die Zeiten waren für die Bedingungen mehr als anständig", resümierte Burkhardt angesichts des böigen Seitenwinds sowie des anhaltenden Regens, wovon sich die Rennradler und E-Biker aber nicht bremsen ließen.

Neben diesen beiden Kategorien nahmen Teilnehmer der All-Bike- und Klapprad-Klasse die so genannte "Grunbacher Wand" der Landesstraße L338 in Angriff und überwanden dabei 320 Höhenmeter.

Noch vor dem Start stellten sich vor allem die so genannten Klapphill-Fahrer einer Registrierung besonderer Art. Entsprechend der nostalgischen Variante des Drahtesels aus den 1970er- und frühen 1980er-Jahren mit 20-Zoll-Reifen traten die Teilnehmer in markanten Outfits der damaligen Zeit an, um Bonuszeit für die 3,63 Kilometer lange Strecke zu erhalten. "Ich habe mir extra einen Schnauzer wachsen lassen und dafür zu Hause Ärger eingehandelt", erzählte der als "Klappnix" startende Teilnehmer aus Schramberg, der seinen richtigen Namen nicht nennen wollte. Die typischen Koteletten hatte er künstlich angebracht. Das Einzugsgebiet des Bergzeitfahrens zwischen Unterreichenbach und Grunbach wird indes immer größer, wie Burkhardt feststellte. Es reicht von der französischen Gemeinde Niederlauterbach bis Nürnberg und von der Pfalz bis ins Dreiländereck.

Maroder Zustand

"Kalt war‘s, nass war‘s, schön war’s, auch wenn einem der Schweiß dieses Jahr fast unter den Achseln gefror, was aber bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent auch nicht weiter schlimm ist", zog Burkhardt nach dem Rennen sein Fazit. Längst hat sich das Bergzeitrennen zwischen Unterreichenbach und Grunbach etabliert. Es lockt jedes Jahr zahlreiche Leistungs- und Freizeitsportler. Entstanden ist das Angebot aus einer Protestaktion heraus, weil das zu passierende Teilstück der Landesstraße L 338 jahrzehntelang in einem maroden Zustand war. Nachdem 2010 zunächst ein Lauf auf dieser Strecke für Aufmerksamkeit sorgte, wird der Wettbewerb "Maroder Asphalt" seit sechs Jahren für Fahrradfahrer ausgeschrieben. Die Teilnehmer werden mit Preisen belohnt, und die Zuschauer haben viel Spaß, auch an dem jeweiligen Rahmenprogramm.