Günther, Eckhard und Susanne Mönch vom Hotel "Untere Kapfenhardter Mühle" (von rechts) erhielten von Walter Appenzeller den "Natourismuspreis" des BUND-Regionalverbands Nordschwarzwald. Bürgermeister Matthias Leyn und Carsten Lachenauer (von links) gehörten zu den ersten Gratulanten. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

"Natourismuspreis": Hotel "Untere Kapfenhardter Mühle" ausgezeichnet / Ideelle Unterstützung

Umweltfreundliches und ressourcenschonendes Gesamtkonzept: Das Hotel "Untere Kapfenhardter Mühle" ist vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit dem "Natourismuspreis" ausgezeichnet worden.

Unterreichenbach. Schon vor vielen Jahrhunderten vertraten die Müller die Überzeugung: "S’ Wasser darf net ugnutzt d’ Bach nalaufe". Noch heute praktiziert die Familie Mönch vom Hotel "Untere Kapfenhardter Mühle" diese Philosophie: "Die Energie, die von der Natur vor Ort zur Verfügung gestellt wird, muss genutzt werden."

Aus diesem Grunde erhielten die Betreiber des traditionsreichen Mühlen- und Gastronomiebetriebes den inzwischen zum 20. Mal verliehenen "Natourismuspreis" des BUND-Regionalverbands Nordschwarzwald.

Wasser- und Triebrecht

Bei der Übergabe der Urkunde unterstrich Vorsitzender Walter Appenzeller, dass diese Auszeichnung als ideelle Unterstützung dazu beitragen solle, die Wertschöpfung im Tourismusbereich zu erhöhen. Er bedanke sich bei Helmut Andrä vom Regionalverband Nordschwarzwald für den Vorschlag des diesjährigen Preisträgers.

Eckhard Mönch betreibe zusammen mit Ehefrau Susanne und den Kindern Martin, Katharina und Philipp den von Vater Günther übernommenen, inzwischen zum Hotel avancierten Betrieb bereits in sechster Generation, hielt Appenzeller fest. Noch immer werde das uralte Wasser- und Triebrecht genutzt. Auch der älteste Energieträger, das hölzerne Wasserrad mit sieben Metern Durchmessern, samt einer Turbine sei heute noch in Betrieb. Eine weitere, 1992 eingerichtete Turbine erzeuge 25 Kilowatt pro Stunde umweltfreundliche Energie.

Zum vorbildlichen Gesamtkonzept gehöre aber noch weitaus mehr, beteuerte der Laudator: Im Mühlenbetrieb wird nicht nur Getreide aus der Region gemahlen und verarbeitet, sondern auch Raps. Das Rapsöl wird im eigenen Blockheizkraftwerk für die Strom- und Wärmeversorgung von Mühle und Restaurant eingesetzt. Mithilfe eines Plattenverdampfers sowie zweier Wärmepumpen versorgt das Wasser des Eulenbachs den Hausbereich mit Wärme bis zu 60 Grad Celsius.

Brotbackkurse

Im Mühlenladen werden neben hauseigenen auch andere regionale Produkte angeboten, im Restaurant Forellen und Fleisch aus eigener Aufzucht sowie Wild aus heimischen Wäldern serviert. Außerdem leistet Familie Mönch einen wertvollen Beitrag im Bereich Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit: Kindergärten, Schulklassen oder Besuchergruppen können im Rahmen von Mühlenbesichtigungen oder Brotbackkursen den Weg vom Korn zum Brot anschaulich verfolgen.

Die Freude über den verliehenen Preis würden sie sich als "Grenzgänger" teilen, versprachen die beiden Bürgermeister, Carsten Lachenauer aus Unterreichenbach und Matthias Leyn aus Schömberg. Schließlich bilde der Eulen- und Reichenbach hier auf dem Mühlengelände die Grenze zwischen ihren Gemarkungen. Einig waren sie sich auch in der Ansicht, dass sich die Familie Mönch weit über die Maßen in der Wahrung von Tradition, Natur und Regionalität engagiere.

Unzählige Vorschriften

Dieser Preis bedeute ihnen sehr viel, sagte Eckhard Mönch. Denn er bestätige ihn und seine Familie in ihrer Arbeit. Und er mache Mut, weiterzumachen. "Denn ich kann Ihnen versichern, unsere Arbeit macht uns eigentlich sehr viel Spaß, aber sie wird in unserer Branche angesichts der unzähligen Vorschriften, Formalitäten und Überprüfungen immer mühsamer."