Das Gebäude in der Calwer Straße 65 wird modernisiert. Foto: Krämer

Modernisierung des ortsprägenden Gebäudes vorgesehen. Barrierefreie und seniorengerechte Wohnungen.

Unterreichenbach - Zur Freude und Erleichterung vieler Unterreichenbacher Bürger bleibt das ortsprägende Gebäude in der Calwer Straße 65 erhalten. Wo einst eine Honigfabrik zu finden war, soll es künftig Tagesbetreuung geben. Sollte es nicht zu Komplikationen kommen, könnten die insgesamt sieben Wohnungen Anfang Dezember bewohnbar sein.

Seit vielen Jahren steht das historische Gebäude an der Ortsdurchfahrt in Unterreichenbach zum Verkauf. Jüngst hat sich ein Interessent durchgesetzt und es erworben. Beim Käufer handelt es sich um einen bekannten Namen: Johannes Haag, Bauunternehmer und Restaurierungsexperte, der bereits etliche Objekte im Kreis Calw und Böblingen saniert hat. Vom Konstrukt ist Haag begeistert. "Es ist ein historisches Gebäude. Es ist ein riesiges und wunderschönes Haus", sagt er.

Knapp 1400 Quadratmeter Fläche zur Verfügung

Insgesamt umfasst das Gebäude eine Fläche von knapp 1400 Quadratmeter. 650 seien für die Tagesbetreuung geplant, die weiteren 700 als weitere Wohnfläche. Alle Wohnungen und Bereiche sollen seniorengerecht und barrierefrei gestaltet werden.

Auf die Idee, das Bauwerk nach der Sanierung und Restauration in ein Tagespflegeheim umzuwandeln, kam Haag gemeinsam mit der Gemeinde Unterreichenbach und dessen Bürgermeister Carsten Lachenauer. Im Gebäude stecke viel Historisches. Dort waren einst die Schilder- und später die Honigfabrik ansässig.

Im Innenbereich seien sehr moderne – vor allem energietechnische – Anpassungen angedacht. So soll Solarenergie eine wichtige Rolle spielen. Auch Wärmedämmungen sollen eingearbeitet werden. "Es wird überall Fußbodenheizungen geben wie auch hochwertige Sanitäreinrichtungen", erklärt Haag. Er habe sich bei der Planung "viel Mühe gegeben", um einen möglichst reibungslosen Ablauf sicherzustellen.

Kamin wird abgerissen

Im Außenbereich solle es eine Neugestaltung geben. Der große und prägende Kamin wird abgerissen. Am Ende soll eine "freudige Farbgeschichte" dabei entstehen. Haag plane mit einer großen Fassadenbegrünung und einer Terrasse, die bis zur Nagold führe. Neue Fenster – mit Blick auf den Fluss – werden breites eingebaut. Das Haus werde laut Haag ein wahres "Schmuckstück".

Hauptamtsleiter der Gemeinde Unterreichenbach Ralph Sluka äußerte sich ebenfalls positiv gestimmt. Die Rückmeldung der Bürger sei sehr positiv ausgefallen. "Die Leute finden es toll", sagt er. Im Gemeinderat soll in den nächsten Wochen der Bebauungsplan besprochen und ein Satzungsbeschluss gefasst werden. "Wir sind beim Genehmigungsverfahren auf der Zielgeraden. Alles läuft perfekt", versicherte Sluka.

Für den Zeitplan erhofft sich der fachkundige Experte wenige Komplikationen und eine Fertigstellung bis November. Anfang Dezember könnten die sieben Wohnungen bewohnbar sein. Haag zeigt sich dahingehend optimistisch: "Ich bin da guter Dinge."