Der Tesla-Gründer Elon Musk (r.) wird in einer Regierung Trump eine mächtige Rolle spielen. Foto: IMAGO/USA TODAY Network//Jasper Colt

Hinter Trumps Wahlkampagne standen mächtige Unternehmer. Wer von seiner Wiederwahl am meisten profitiert.

Die Wette auf Donald Trump hat sich vor allem für einige prominente Figuren der amerikanischen Wirtschaft ausgezahlt. Und da Trump bei erwiesener persönlicher Loyalität sich in der Vergangenheit für Einflussnahme bis hin zur Korruption offen gezeigt hat, dürfte das durchaus auch ganz konkret in Dollars zu messen sein. Dass Wirtschaftsvertreter in einer Trump-Regierung ihren Platz fanden, gab es schon in der ersten Amtszeit des Republikaners: So war Trumps erster Außenminister der Ölmanager Rex Tillerson von Exxon. Er fiel allerdings rasch in Ungnade.

 

Musk soll die Bürokratie demolieren

Ganz vorne in der Reihe steht diesmal der Multi-Unternehmer Elon Musk, der bei einigen Geschäftszweigen wie der Raumfahrt ganz unmittelbar von staatlichen Aufträgen profitiert. Musk solle in einer eigenen „Abteilung für Regierungseffizienz“ die Bürokratie ausmisten, so lautete vor der Wahl eine der vom künftigen Präsidenten ventilierten Ideen. Dass der Tesla-Gründer dabei auch Bürokratien und Regelungen in den Blick nehmen könnte, die seine eigenen Unternehmen behindern, kann als sicher gelten. Musks Vorstellungen zur Haushaltssanierung sind radikal: Er will den US-Bundeshaushalt um ein Drittel zusammenstreichen, um bisher nie dagewesene zwei Billionen Dollar. Also Billionen im deutschen Sinne, trillions auf Englisch.

Aber auch politische Figuren wie Robert F. Kennedy, der eigentlich Demokrat ist, durften im Vorfeld der Wahl auf eine mögliche Rolle in einer künftigen Trump-Regierung spekulieren. Ausgerechnet der ausgewiesene Impfgegner Kennedy wurde als Gesundheitsminister ins Gespräch gebracht.

Generell hat vor allem die Gruppe der so genannten Libertären aus dem Silicon Valley Rückenwind, – also IT-Unternehmer, die den Staat und angebliche Fesseln der Demokratie verachten. Dazu gehört etwa der deutschstämmige Investor Peter Thiel, dessen Einfluss es unter anderem zu verdanken ist, dass der ihm als Start-up-Investor schon länger bekannte JD Vance zu Trumps Vizepräsident wurde. Thiel hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die Demokratie in der heutigen Form für eine hemmende, gesellschaftliche Organisationsform hält, weil sie zu viele Bedenken gegen den technologischen Fortschritt möglich mache.

Auch in anderen Bereichen könnten massive, wirtschaftliche Eigeninteressen in einer künftigen US-Regierung ins Spiel kommen. Der Trump-Großspender und Unternehmer Howard Lutnick, Chef der mächtigen Finanzfirma Cantor Fitzgerald, könnte Finanzminister und damit auch Aufseher über die Wall Street und die Banken werden. Auch die Befürworter von Kryptowährungen, die massiv für Trumps Wahlkampf gespendet haben, können jetzt sicher sein, dass etwa der Bitcoin nicht unter eine stärkere staatliche Aufsicht kommt.

Vertreter der Pharmabranche wie Vivek Ramaswamy, der in den republikanischen Vorwahlen antrat und eine Weile als möglicher Kandidat für die Vizepräsidentschaft galt, werden von der durch Trump angekündigten Deregulierung profitieren. Zusammen mit Musk und Robert F. Kennedy war er auf Trumps Wahlparty in Florida eingeladen.

Auch Fossil-Lobby jubiliert

Jubilieren wird aber auch eine traditionelle Gruppe von republikanischen Parteispendern – die Gas-, Öl- und Kohleindustrie. Das mächtige rechte politische Netzwerk „Americans for Prosperity (AFP)“ des ultrarechten Industriellen und Milliardärs Charles Koch hat Trump im Wahlkampf massiv unterstützt. Eines der Hauptziele dieser Organisation war immer. den Klimawandel und dessen Folgen zu leugnen oder zumindest zu minimieren.

Auch Trump will aus dem Klimaschutz und der Förderung erneuerbarer Energien aussteigen und den Abbau fossiler Brennstoffe auf dem Gebiet der USA forcieren. Wie Elon Musks Geschäftsinteresse an E-Autos sich mit diesem Kurswechsel vereinbaren lässt, ist noch offen. Allerdings hält Musk seine Marke Tesla wohl für stark genug, sich im Gegensatz zur Konkurrenz auch ohne staatliche Hilfen durchzusetzen. Auch das wäre also ein Punkt, wo seine Geschäftsinteressen gut mit Trumps politischen Zielen harmonieren.