Eine Delegation der FDP war zum Austausch bei der Unternehmensgruppe Oest in Freudenstadt. Mit dabei war auch der FDP-Bundestagskandidat Jan Felix Stöffler. Begleitet wurde er von dem Landtagsabgeordneten Timm Kern.
Um sich ein praxisnahes Bild davon zu verschaffen, was die Wirtschaft braucht, um wieder zu mehr Wachstum zu gelangen, waren der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Rülke, sein Fraktionsstellvertreter, der örtliche FDP-Abgeordnete Timm Kern, sowie der Bundestagskandidat der FDP, Jan Felix Stöffler, bei der Oest-Gruppe in Freudenstadt zu Gast.
Das Unternehmen stellt unter anderem Schmier- und umweltfreundliche Sonderkraftstoffe her und betreibt als Gründungsgesellschafter der Deutschen Avia rund 100 Tankstellen im süddeutschen Raum.
Alexander A. Klein, Vorsitzender der Geschäftsführung, erklärte laut Mitteilung der FDP, dass Oest auf vielfältige Mobilitätsangebote der Zukunft setze, zu denen neben der Elektromobilität auch E-Fuels gehören: „Ohne E-Fuels und alternative Kraftstoffe wie HVO wird es nicht funktionieren. Die E-Mobilität wird noch einige Jahrzehnte brauchen, bis dahin benötigen wir dringend synthetische Kraftstoffe.“
Klein erwähnte für ihn unerklärliche Regulierungen seitens der Politik: „Wir würden gerne an unseren Tankstellen anstelle von fossilem Diesel unseren klimafreundlichen HVO-Kraftstoff anbieten, der die CO2-Emissionen um mindestens 85 Prozent reduziert. Das dürfen wir aber gar nicht. Wir müssen gleichzeitig auch herkömmlichen Diesel-Kraftstoff anbieten.“
Kern äußerte Unverständnis: „Hier könnte man doch Trendsetter sein. Stattdessen mischen sich Politik und Behörden ein, statt die Experten einfach mal machen zu lassen.“ Auch Stöffler bemängelte eine aus seiner Sicht vorliegende Doppelmoral: „Wir wollen doch die Reduktion von CO2 – trotzdem werden dem deutlich emissionsärmeren HVO künstlich Steine in den Weg gelegt.“
Die FDP-Vertreter interessierten sich auch dafür, ob das Unternehmen von bürokratischen Auflagen blockiert wird. Klein berichtete, dass in den letzten Jahren sechs Personen extra eingestellt werden mussten, nur um EU-Regulierungen einzuhalten.
Immense Bürokratie
Dabei sei es überlebenswichtig, dass die Wirtschaft entlastet werde: „Die Idee des gemeinsamen Europas halte ich für wirklich großartig. Aber wenn wir es nicht schaffen, wieder zu Wachstum zu kommen, werden wir Deutsche international kein ernstzunehmender Gesprächspartner mehr sein.“ Die größten Probleme in Deutschland seien die immense Bürokratie sowie die zu hohen Lohnnebenkosten.
Auch Fachkräfte waren Thema. Zwar sei die Personallage aktuell gut, so Klein, auch weil Oest selbst ausbilde. Allerdings nehme er auch Hürden wahr: „Der ländliche Raum schreckt manche Fachkräfte schon ab. Außerdem nehme ich eine insgesamt abnehmende Qualität im Bildungswesen wahr, die sich natürlich auch in der Ausbildungsfähigkeit von Nachwuchskräften niederschlägt.“