Laut der Deutschen GigaNetz GmbH (DGN) beginnen die Arbeiten in Heumaden. Doch wann genau? Und wer kommt vorab ins Haus? In zwei Mitteilungen der DGN wurden dazu verschiedene Angaben gemacht. Kunden wundern sich. Wir klären auf.
„Die Deutsche GigaNetz GmbH bringt die digitale Zukunft nach Calw: Voraussichtlich am 14. April beginnt der Glasfaserausbau im östlichen Stadtgebiet.“
Mit diesen Worten beginnt eine Mitteilung der Deutschen GigaNetz (DGN), die das Unternehmen vor wenigen Tagen auf ihrer Internetseite teilte und unserer Redaktion zukommen ließ.
Das Projekt
Bereits im Frühjahr 2023 hatte die DGN ihre Absicht bekanntgegeben, ein etwa 225 Kilometer umfassendes Glasfasernetz im Calwer Stadtgebiet zu bauen; bis zu 6328 Adressen sollen dabei Glasfaser bis in die Wohnung bekommen.
Damit sich das Vorhaben für das Unternehmen auch finanzielle rechnet, müssen jedoch vorab mindestens 35 Prozent der Haushalte mit im Boot sein. In Calws Osten (Heumaden, Stammheim und der östlich der Nagold liegende Teil der Kernstadt) wurde das erreicht; in Calws Westen läuft die Vermarktung weiter.
Es geht los
Wie die DGN nun mitteilt, wird es nun in Calws Osten konkret: 61 Kilometer Trasse sollen bei diesem ersten Aufschlag entstehen, die 6460 Wohneinheiten und 1500 Adresspunkte erschließen. Drei Hauptverteiler (zwei in Heumaden und einer im Stadtgarten) sind geplant.
Nach Abschluss der Bauarbeiten würden rund 2200 Haushalte direkt an das Glasfasernetz angeschlossen – jene in Calws Osten, die bereits einen Vertrag mit dem Unternehmen abgeschlossen haben.
Die Arbeiten sollen dabei „in enger Zusammenarbeit mit der Dervishaj GmbH als Generalunternehmer und der Deutschen GigaNetz Infra GmbH, einer Tochtergesellschaft der Deutschen GigaNetz“ umgesetzt werden.
Die Dervishaj GmbH verantworte die Tiefbauarbeiten und die Installation der Gartentrenches. Bei letzteren handelt es sich um schmale Schlitz, die in die Oberfläche gefräst werden, um die Glasfaserkabel zu verlegen.
Die Deutsche GigaNetz Infra sei für die Hausbegehungen zuständig, installiere die Hausanschlüsse und aktiviere diese.
So weit, so klar.
Widersprüche
Allerdings versandte die DGN nur etwa eine Stunde nach dieser Mitteilung ein weiteres Schreiben, das direkt an die Kunden ging. Und in einigen Punkten widersprechen sich die Meldungen.
Während es etwa in der Pressemitteilung heißt, der Glasfaserausbau beginne am 14. April, steht in der Mail an die Kunden zu lesen, dass die Tiefbauarbeiten im Mai beginnen würden. Was davon stimmt?
„Die Arbeiten erfolgen in einem gestaffelten Ablauf: Voraussichtlich ab dem 14. April beginnen zunächst die Arbeiten an den Gartentrenches, die eigentlichen Tiefbauarbeiten folgen voraussichtlich im Mai“, erklärt Inken Gärtner, Sprecherin der DGN, am Freitag auf eine am Montag versandte Anfrage unserer Redaktion.
Die Maßnahmen würden unter anderem mit Einwurfzetteln, die etwa ein bis zwei Wochen vor Baubeginn straßenweise in den Briefkästen landeten, rechtzeitig angekündigt.
Und wer übernimmt die Hausbegehungen? In der Mail an die Kunden heißt es, der Baupartner – also die Dervishaj GmbH – sei dafür zuständig.
Richtig ist offenbar, was in der allgemeinen Pressemitteilung steht: „Die Hausbegehungen werden ausschließlich von der Deutschen GigaNetz Infra GmbH durchgeführt“, so Gärtner. Auch abschließende Montage und Aktivierung erfolge durch die Tochtergesellschaft der DGN.
Der Ablauf
Zum Ablauf führt das Unternehmen in der Mail an die Kunden aus, dass die Begehungstermine etwa eine Woche vorher telefonisch vereinbart würden. Sollte das nicht passen, „kann der Kunde diesen selbstverständlich verschieben und einen anderen Termin vereinbaren“, versichert Gärtner.
Viele Kunden wurden bislang allerdings noch nicht kontaktiert. Gerade jene in Stammheim brauchten sich aber nicht wundern. Da die Bauarbeiten zunächst in Heumaden beginnen, sei es möglich, dass es für Stammheimer noch gar keine Termine gebe. Diese würden aber rechtzeitig benachrichtigt.
Der Hausbegeher unternehme dabei zunächst drei telefonische Kontaktversuche; sollten das nicht erfolgreich sein, folge eine E-Mail und schließlich eine Nachricht im Briefkasten mit den Kontaktdaten des Hausbegehers.
Beeinträchtigungen
Die DGN gibt zudem bereits eine Vorwarnung heraus: Die Bauarbeiten würden werktags umgesetzt, dabei könne es laut und schmutzig werden; zudem könnten Grundstücksauffahrten zeitweise blockiert werden. Sei das absehbar, würden aber alle Betroffenen in Form von Aushängen rechtzeitig informiert.
Roman Baranowski, Projektleiter Bau bei der Deutschen GigaNetz, betont laut Mitteilung: „Wir legen großen Wert darauf, die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner während der Bauarbeiten so gering wie möglich zu halten.“