Vereinbarten eine engere Zusammenarbeit zum Thema Fachkräftegewinnung: Lennart Nöller (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft), Martina Lehmann (Arbeitsagentur-Vorsitzende der Geschäftsführung), Oberbürgermeister Adrian Sonder und Constanze Krems (Bereichsleiterin Arbeitsagentur. Foto: Stadtverwaltung/Rath

Die Stadt Freudenstadt, die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und die Kreishandwerkerschaft Freudenstadt wollen künftig enger zusammenarbeiten, um Fachkräfte für die Unternehmen in der Stadt zu gewinnen.

Zu einem ersten Arbeitsgespräch trafen sich Vertreter der Stadt Freudenstadt, der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt im „Haus des Handwerks“ in Freudenstadt, wie die Stadtverwaltung Freudenstadt mitteilt.

 

Mit dabei waren Oberbürgermeister Adrian Sonder, Lennart Nöller, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, sowie von der Arbeitsagentur die Vorsitzende der Geschäftsführung Martina Lehmann und Bereichsleiterin Constanze Krems.

Das Thema Nachwuchskräfte werde in naher Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen, so Agentur-Chefin Lehmann: „Bis 2040 stehen dem Arbeitsmarkt alleine in unserer Region Nordschwarzwald rund 24 000 Erwerbspersonen weniger zur Verfügung als heute.“

Karrierechancen auch für Quereinsteiger

Daher sei es wichtig, frühzeitig Initiativen auf den Weg zu bringen. Man habe bereits zahlreiche erfolgversprechende Projekte begonnen und gerade auch das Handwerk biete viel Potenzial, wenn es darum gehe, neben den klassischen Schulabgängern auch Quereinsteigern interessante Karrierechancen zu eröffnen.

Dass das Thema Fachkräftegewinnung bereits viele Unternehmen in Freudenstadt umtreibt, habe OB Sonder während seiner Besuchsreihe bei Unternehmen festgestellt. „Wir müssen hier im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv werden und Formate schaffen. Viele Branchen beschäftigen sich derzeit mit dem Thema, etwa Hotels und Gastronomie, Handwerk, Handel, Industrie und der Pflegesektor“, so Sonder.

Laut Lennart Nöller werde auch die Kreishandwerkerschaft auf das Thema angesprochen. „Was positiv ist: Wir haben bereits mehrere Rückmeldungen, dass Betriebe und Institutionen dazu bereit sind, sich an öffentlichkeitswirksamen Aktionen zu beteiligen.“ Außerdem gebe es Branchen und Ausbildungsorganisationen in der Stadt, die erfolgreiche Modelle entwickelt haben. Davon könnten andere Branchen lernen.

Die Teilnehmer des Gesprächs vereinbarten, für das kommende Jahr ein Veranstaltungsformat auszuarbeiten. Ideen dafür existieren bereits. In diesem Rahmen soll auch das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz thematisiert werden. „Das Thema Fachkräfteeinwanderung ist sehr komplex und entfaltet vor allem dann seine Wirkung, wenn die beteiligten Akteure im Netzwerk gemeinsam an einem Strang ziehen“, so Lehmann. Ein zehnminütiger Vortrag werde dafür nicht reichen. Aber das Gesetz biete Chancen, die Betriebe nutzen könnten. Es komme darauf an, das Thema von Anfang an richtig anzupacken.

Nöller ergänzte, mittlerweile seien viele privaten Dienstleister unterwegs, die Arbeitskräfte aus dem Ausland vermitteln. „Nur zu vermitteln kann aber zu wenig sein. Es kommt auch auf die Betreuung und die Qualität an“, so der Geschäftsführer.

„Lehrstellen-Rallye“ im Herbst geplant

Für den Herbst planen Arbeitsagentur und Handwerkerschaften eine „Lehrstellen-Rallye“ mit dem Ziel, Jugendliche und Betriebe zusammenzubringen, die noch eine Lehrstelle und Auszubildende suchen.