Erst tritt Bizerba aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall aus, nun wieder ein. Ein Ergänzungstarifvertrag wurde vereinbart. Was das für die Mitarbeiter bedeutet, erklärt das Unternehmen in Balingen.
Bizerba ist zurück im Arbeitgeberverband Südwestmetall. Vorausgegangen waren erneute Gespräche zwischen Bizerba und der IG Metall.
Ein Ergänzungstarifvertrag wurde vereinbart, wie am Mittwochabend öffentlich bekannt gegeben wurde. „Die Mitarbeitenden sind bereits informiert“, berichtete eine Bizerba-Sprecherin unserer Redaktion am Abend.
„Nachdem die Verhandlungen im November zunächst scheiterten, wurde in erneuten Gesprächen ein gemeinsames Ergebnis erzielt“, berichtet Bizerba per Pressemitteilung. „Dieses umfasst zentrale Maßnahmen, die darauf abzielen, die Konjunkturschwäche zu überbrücken und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.“
Bizerba: Austritt aus Südwestmetall im November
Erst Mitte November war bekannt geworden, dass Bizerba aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall ausgetreten war.
„Die derzeitigen Tarifforderungen erscheinen unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwer umsetzbar und bergen Risiken für die Beschäftigungssicherheit“, teilte das Unternehmen damals dazu mit. Verhandlungen über einen Ergänzungstarifvertrag mit der IG Metall waren damals noch gescheitert.
Zum nun erfolgten Wiedereintritt sagte Michael Schwarz, Geschäftsführer Kommunikation bei Südwestmetall, unserer Redaktion am Mittwochabend: „Wir sind froh, dass die Entscheidung so gefallen ist.“
Bizerba-Chef Kraut: Zeichen für den gemeinsamen Willen
Bizerba-Chef Andreas W. Kraut erklärt nach der jetzigen Einigung: Diese sei „ein starkes Zeichen für den gemeinsamen Willen, die Zukunft von Bizerba aktiv zu gestalten“.
Die Einigung bedeutet auch finanzielle Verzichte auf Arbeitnehmerseite. Im Gegenzug wurde die Beschäftigungssicherung sowie die Rückkehr von Bizerba in den Arbeitgeberverband Südwestmetall für die vereinbarte Laufzeit bis 2027 vereinbart.
Bizerba-Chef: Einigung schafft Planungssicherheit
„Darüber hinaus wurde festgelegt, dass vor Ablauf der Laufzeit erneut Gespräche zu einem möglichen Anschluss-Ergänzungstarifvertrag aufgenommen werden“, teilt das Unternehmen mit. Die erzielte Einigung schaffe Planungssicherheit für die kommenden Jahre.
„Diese Einigung wäre ohne den Einsatz und die Bereitschaft aller Beteiligten nicht möglich gewesen“, betont Kraut. „Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft und werden uns weiterhin dafür einsetzen, gemeinsam Lösungen zu finden, die Stabilität und Wachstum sichern.“
Nach erneuten Gesprächen wurde demnach eine tragfähige Einigung zur Beschäftigungssicherung im Rahmen eines Ergänzungstarifvertrages erzielt.
Die Mitgliederversammlung der IG Metall hat dem Verhandlungsergebnis zugestimmt. Nicole Platzdasch, Geschäftsführerin der IG Metall Albstadt, betonte: „Die Tarifbindung bringt den Beschäftigten Sicherheit, klare tarifliche Ansprüche und Einkommenssteigerungen zurück. Es ist aber klar, dass das Ergebnis für die Sicherung der Arbeitsplätze teils schmerzhafte Verzichte für die Beschäftigten bedeutet.“
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