Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage um 0,7 Prozent. Foto: AOK

Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage von Beschäftigten in Unternehmen im Kreis Rottweil hat sich im vergangenen Jahr leicht erhöht, liegt aber unter dem Bundesschnitt. Auffällig ist die Zunahme psychischer Erkrankungen.

Kreis Rottweil - Der durchschnittliche Krankenstand in Rottweiler Unternehmen betrug im Jahr 2021 5,1 Prozent und ist damit gegenüber dem Vorjahr insgesamt stabil. Dies hat die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg auf Grundlage der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der erwerbstätigen AOK-Versicherten im Landkreis Rottweil ermittelt.

An 18,8 Tagen krankgeschrieben

Der Krankenstand gibt den durchschnittlichen Anteil der krankgeschriebenen Beschäftigten an einem Kalendertag wieder. Er liegt laut AOK-Auswertung niedriger als im Bundesschnitt (5,4 Prozent). Im Schnitt waren die Beschäftigten in den Rottweiler Unternehmen im vergangenen Jahr an 18,8 Tagen krankgeschrieben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage um 0,7 Prozent. "Dabei spielen Langzeiterkrankungen eine große Rolle", erklärt Myriam Garten, Expertin für betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

„Arbeitsunfähigkeitsfälle von mehr als sechs Wochen machten zwar nur knapp 3,7 Prozent von allen Fällen aus. Sie verursachten aber 40,1 Prozent aller Fehltage wegen Krankheit.

Am höchsten in der Transportbranche

Die Branche Verkehr/Transport hatte mit 6,1 Prozent den höchsten Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern. Der niedrigste Wert war im Wirtschaftszweig Banken/ Versicherungen mit 3,5 Prozent festzustellen. Muskel-/Skeletterkrankungen waren für die meisten krankheitsbedingten Arbeitsausfälle verantwortlich. Deren Anteil an allen Fehltagen im Landkreis betrug 20,4 Prozent. Knapp nach den psychischen Erkrankungen (13,1 Prozent) folgen bereits mit 11,1 Prozent die Atemwegserkrankungen und Verletzungen mit 9,1 Prozent. Der Anteil psychischer Erkrankungen ist in der Vergangenheit gestiegen und bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau, so Myriam Garten. Die Pandemie, eine sich rasch wandelnde Arbeitswelt und hohe Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit sind Gründe für diese Entwicklung. Für die psychische Gesundheit gibt es Schutzfaktoren, erklärt Myriam Garten. Dazu gehören Sinnerfülltheit, Entspannung, Sport, Hobbys und soziale Kontakte. Außerdem sollte man im Hier und Jetzt leben und jeden Augenblick achtsam annehmen."