Der Hansgrohe-Stammsitz in Schiltach Foto: © Hansgrohe SE/Drohnenflug Henn

Hansgrohe hat seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 präsentiert, das im Zeichen von geopolitischen Spannungen und der schleppenden Baukonjunktur stand. Auch in Zukunft warten zahlreiche Herausforderungen.

„Im Geschäftsjahr 2024 erlebten wir eine Stabilisierung beim Umsatz“, erklärte Hans Jürgen Kalmbach, Vorstandsvorsitzender von Hansgrohe, bei der Bilanzpressekonferenz am Montag in Frankfurt am Main. „Der Umsatz lag zwar geringfügig über unseren Erwartungen“, sagte Kalmbach, „dennoch sprechen wir von einem leichten Minus.“

 

Das Unternehmen aus Schiltach erzielte laut Pressemitteilung 2024 einen Gesamtumsatz von 1,387 Milliarden Euro. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (1,406 Milliarden Euro) einem Rückgang von 1,3 Prozent. Währungsbereinigt liegt der Umsatz auf dem Vorjahresniveau. Das Betriebsergebnis sank geringfügig um 1 Prozent auf 199,9 Millionen Euro (2023: 201,7 Millionen Euro). Die Umsatz-Ergebnisquote stieg leicht auf 14,4 Prozent (2023: 14,3 Prozent). Auch das EBITDA blieb mit 256,6 Millionen Euro (2023: 256,8 Millionen Euro) nahezu unverändert. Die daraus resultierende EBITDA-Marge erhöhte sich leicht auf 18,5 Prozent (2023: 18,3 Prozent).

„2024 war ein facettenreiches und herausforderndes Jahr. Das wirtschaftliche Umfeld blieb schwierig in Anbetracht der geopolitischen Spannungen, der regionalen Unsicherheiten, dem anhaltenden Krieg in der Ukraine, der Situation im Mittleren Osten sowie dem zunehmenden Protektionismus in manchen Märkten“, erklärte Kalmbach. „Wir haben uns diesen Herausforderungen jedoch gestellt und daraus gelernt.“

Erfolge im Projektgeschäft

Trotz schleppender Baukonjunktur in Europa – insbesondere in Deutschland – aber auch in China verzeichnete Hansgrohe im Projektgeschäft Erfolge, das klassische Handelsgeschäft war hingegen leicht rückgängig. Umsatzzuwächse in Indien und der Türkei wurden durch die Stagnation des deutschen aber auch des chinesischen Marktes wieder aufgezehrt.

Mitarbeiterzahl steigt auf 5645

2024 beschäftigte die Hansgrohe Group weltweit 5645 Mitarbeiter (2023: 5448). Davon arbeiteten zum Stichtag am 31. Dezember in Deutschland 3420 (2023: 3419) Personen, an den internationalen Standorten der Hansgrohe Group waren es 2225 (2023: 2029). Insgesamt wuchs die Zahl der Mitarbeiter weltweit um 197 Personen. Den größten Personalzuwachs verzeichnete dabei das neue Hansgrohe Produktionswerk in Serbien.

Neue Produktion in Serbien als Großinvestition

Die 2024 getätigten Investitionen betrugen 55,5 Millionen Euro (2023: 81,6 Millionen Euro). Ein großer Teil davon floss in den neuen Produktionsstandort in Serbien, der 2023 in Betrieb ging und wo 2024 die Galvanik fertiggestellt wurde. Mit diesem Werk, in dem ausschließlich Armaturen der Marke Hansgrohe produziert werden, stärkt und optimiert die Hansgrohe Group ihren europäischen Fertigungsverbund. Die Werke in Offenburg und Wasselonne (Frankreich) bleiben wie bisher die Brausenwerke. Im Schiltacher Werk werden die Axor-Produkte gefertigt.

Weltweite Krisen prägen Alltag

Beim Blick in die Zukunft steht auch die Hansgrohe Group vor zahlreichen, oft schwer prognostizierbaren Herausforderungen. „Vor Jahren sprachen wir davon, dass Volatilität zur Normalität wird. Heute sind es nicht nur Schwankungen, sondern weltweite Krisen und Umbrüche, die unseren Alltag in immer kürzeren Abständen beeinflussen und prägen“, sagte Kalmbach, „doch wir lernen aus jedem Problem, stellen uns den Herausforderungen, analysieren die Lage und nutzen unsere Chancen.“

Für 2025 wird weiter stark in die eigene Innovationskraft, die Flexibilität der Teams sowie in nachhaltige Prozesse und Produkte investiert. „Mit unserer ,Hansgrohe Next-Level-Strategie‘ setzen wir die für uns wichtigen Prioritäten und leiten daraus die strategischen Initiativen und Programme ab. So stellen wir die Weichen für erneutes Wachstum. Unsere Devise ist es, uns ständig zu verbessern, zu hinterfragen und niemals still zu stehen“, erklärte Kalmbach, „auf dieser Basis sehen wir uns gut vorbereitet, um auch im bevorstehenden Geschäftsjahr auf einem profitablen und nachhaltigen Ergebnisniveau zu bleiben.“