Ein Bild aus früheren Zeiten: Sowohl die Spielscheune als auch das Aqualino sind in Unterkirnach geschlossen.Archiv-Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Verwaltung und Werkhof arbeiten getrennt in zwei Teams / Notbetreuung in Spielscheune

Die öffentliche Gemeinderatsitzung am Dienstag in Unterkirnach fand in der evangelischen Christuskirche statt, da das Rathaus für die Öffentlichkeit geschlossen ist.

Unterkirnach. Da bundesweit ein Abstand von eineinhalb bis zwei Metern zwischen Personen eingehalten werden muss, hatte Bürgermeister Andreas Braun Tische in einem großen Kreis aufstellen lassen. Jeder Gemeinderat hatte einen eigenen Tisch, ein Bild, an das man sich gewöhnen muss.

Braun gab bekannt, dass die beiden Tagesordnungspunkte bezüglich der Beitragsanpassungen für die Spielscheune und das Hallenbad Aqualino verschoben werden, da beide Einrichtungen zur Zeit geschlossen sind.

Im Weiteren gab der Bürgermeister einen Bericht über die Maßnahmen, die er in den Tagen von Freitag bis Montag veranlasst hatte, Maßnahmen die notwendig gewesen seien, um die Verbreitung des Coronavirus so gut wie möglich zu verlangsamen. Menschen ab 70 Jahren und Menschen mit Handicap müssten geschützt werden, erklärte Bürgermeister Braun und blickte auf Italien, wo 7,3 Prozent der Corona-Infizierten gestorben waren: "Wir müssen die Maßnahmen, die vom Land und Bund angeordnet wurden, ernst nehmen. Wenn nicht, sind die Folgen nicht absehbar", so Braun.

Er habe die Mitarbeiter des Rathauses in zwei Teams aufgeteilt, ein Team bleibe im Rathaus, ein Team arbeite in der Roggenbachschule, beide Einrichtungen seien für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Teams hätten auch untereinander keinen persönlichen Kontakt, so Braun.

Auch der Werkhof sei in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Team bleibe im Werkhof, das zweite Team arbeite in der Alten Schule, auch sie hätten keinen persönlichen Kontakt, und die Gebäude seien gesperrt, so Braun.

Er sei Schulleiterin Andrea Blessing dankbar, dass sie sofort die Schule zur Verfügung gestellt habe und selbst im Home-Office arbeite. Man wolle trotz Verboten auf der Homepage und im Mitteilungsblatt Unterkirnach positiv darstellen, seien er und Andrea Blessing sich einig. "Wir versuchen, für die Bürger da zu sein und haben uns deshalb aufgeteilt, sollte sich ein Mitarbeiter infizieren, wäre so nicht der gesamte Verwaltungsapparat lahmgelegt", so Braun. Patrick Seng wünschte, dass diese Maßnahmen im Amtsblatt veröffentlicht werden, da die Bevölkerung doch teilweise verunsichert sei.

Betreuung in Spielscheune

Vier Kindergartenkinder seien zur Zeit in der Spielscheune. Sollte sich jemand infizieren, werde der Ort gewechselt, insgesamt hätten elf Kinder Anspruch auf Notbetreuung.

Er habe verfügt, dass das Café und die Restaurants geschlossen seien, auch der Wohnmobilplatz sei geschlossen. Veranstaltungen sollten total ausgesetzt werden, erklärte Braun, man könne nicht jeden Teilnehmer einer noch so kleinen Versammlung fragen, wo er sich vor einigen Tagen oder Wochen aufgehalten habe.

Er selbst zeige sich von der Landesregierung enttäuscht, die zur Zeit den Anordnungen der Bundesregierung hinterherhinke und die Bürger verunsichere, betonte Braun.

Fragen zur Gastronomie

Was die Kurtaxe angehe, hier hatte Jürgen Weißer gefragt, ob man die erlassen könne, erklärte Braun. Er habe mit den Gastgebern gesprochen, das Thema sei erledigt, zumal auch keine Feriengäste mehr aufgenommen werden dürfen. Auf die Frage von Michael Klafki, wovon die Gastronomie lebe, antwortete Braun, dass die Regierung eine Lösung ausarbeiten werde.