Susanne Ciampa Foto: hs Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Leerstehende Gebäude sind ein schlimmes Szenario / Hochschule könnte Räume der Firma Wahl nutzen

Unterkirnach. Susanne Ciampa, die auf der Liste CDU und Bürgervereinigung in den Unterkirnacher Gemeinderat gewählt wurde, freut sich auf ihre Arbeit am Ratstisch. So ganz neu ist sie nicht im Gemeinderat, denn im Oktober 2018 rückte sie für Andreas Storz nach. "Obwohl ich in eine schwierige Zeit hineingerutscht bin, hat mir die Arbeit gefallen, jetzt möchte ich mich weiter für die Bürger der Gemeinde einbringen", erklärt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Sie hatte schon einen Wochenendkurs für Gemeinderäte belegt und wisse, dass ihr noch viel Kenntnis fehle, aber da werde sie hineinwachsen, fährt sie fort. Auch sei ihr klar, dass es in einer Gemeinde Pflichtaufgabe gebe, die man sich nicht aussuchen könne, wie zum Beispiel Kindergarten und Schule, betont sie.

Gut findet sie, dass der neu gewählte Gemeinderat sich teilweise erneuert habe mit allen Altersgruppen und Berufen. Gemeinderatsunterlagen arbeite sie in einer Stunde durch.

Stark machen will sie, dass die Finanzen stimmen, wobei sie den Weggang der Firma Wahl nicht für so dramatisch halte. Manchmal werde Geld an falschen Stellen ausgegeben. Sie halte den Zustand der Straßen zum Beispiel für eine Katastrophe. Die Grundstückspreise im Gewerbegebiet am Abendgrund I halte sie für zu teuer. Bis Ende Oktober sei der Preis aber festgeschrieben. "Wir müssen an der Vermarktung dran bleiben, solange die Wirtschaft brummt" unterstreicht sie. Zum Aqualino hat Susanne Ciampa eine klare Meinung: "Wenn sich finanztechnisch nichts tut, bin ich für die Schließung. Ich sehe das aus rein wirtschaftlichem Aspekt. Man müsse abwägen zwischen der Schließung oder einem jährlichen Verlust, der nicht höher als 100 000 Euro betragen darf. Man könne gut die Kurtaxe um 50 Cent erhöhen, findet sie.

Einen Förderverein für das Aqualino sieht die Gemeinderätin mit gemischten Gefühlen. Der Tourismus liegt der Gemeinderätin sehr am Herzen. Positiv seien die Qualitätswanderwege. Ein Hotel wäre wünschenswert. Zum Thema Stadthof erklärt Susanne Ciampa, dass die Gemeinde Benzing Immobilien als Chance sehen sollte. Gleichzeitig vertritt sie die Meinung, dass sich die Unterkirnacher Bürger mal von dem Ortsbild, wie sie es von früher her kennen, verabschieden müssen. Das schlimmste Szenario sei ein leerstehender Stadthof, betont sie. Zur Nutzung der Gebäude der Firma Wahl nach deren Wegzug habe sie sich schon Gedanken gemacht. Mit der Hochschule Furtwangen sollte Kontakt aufgenommen werden.

Zur Person: Susanne Ciampa ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Sie ist selbständig und staatlich geprüfte Betriebswirtin. Sie ist Mitglied der CDU und bei der Mittelstandsvereinigung. Seit 2014 ist sie Vorsitzende der Kürnach Hexen Unterkirnach. Seit einigen Jahren wandert sie leidenschaftlich gerne mit ihrem Ehemann Thomas und Freunden. 2018 legte sie die Prüfung zur Wanderführerin ab.