Mittelalterliche Musikgruppen sorgen für Stimmung beim Markt in Maria Tann. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Mittelaltermarkt: Tausende Besucher genießen Atmosphäre bei Maria Tann / Musiker sorgen für Stimmung

Unterkirnach. Am Wochenende begaben sich mehrere tausend Besucher auf den Weg in Richtung Maria Tann bei Unterkirnach und nutzten die Gelegenheit, in das Mittelalter einzutauchen.

Eventmanagerin Viola Thomes war mit ihrem Team im Einsatz, rund 30 bis 40 Helfer waren von der Parkplatzeinweisung bis in den Servicebereich aktiv. "Wir sind in Anbetracht des so nicht erwarteten Wintereinbruchs am Freitag insgesamt sehr zufrieden", zog sie am zweiten Tag ein Fazit. Auch die Organisation und ein reibungsloser Ablauf lag in den Händen der MT-Events, weshalb Viola Thomes kaum eine ruhige Minute hatte. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, und es war alles dafür getan worden, dass es dem Publikum warm ums Herz wurde. Das ist angesichts der verhaltenen Meinung, die mittelalterliche Gruppen oft gegenüber Wintermärkten haben, nicht selbstverständlich. Doch in Maria Tann war davon nichts zu spüren. Die Händler, Gaukler, mittelalterlichen Handwerker und Musikgruppen, die gekommen waren, hatten drei Tage lang einen riesigen Spaß, den sie nahtlos auf das Publikum übertrugen. Die idyllische Lage und die Weite des Veranstaltungsortes waren einfach zu gut, um Trübsal zu blasen.

Ein von Lagerfeuern und Schwedenfackeln beleuchtetes Lichtermeer erwartete die Besucher am Abend unmittelbar nach dem Eintritt auf das Gelände. Diverse Stände boten die unterschiedlichsten Speisen und Getränke an. Traditionell gab es bei vielen von ihnen – falls überhaupt – nur spärlich mit Fleisch angereicherte Gerichte. Der Grund ist einfach. Im Mittelalter war Fleisch teuer und etwas Besonderes. Doch auch so mundeten die feil gebotenen Speisen hervorragend. Ständig auf Trab waren die Musikgruppen, die von Ort zu Ort zogen, um mit ihren mittelalterlichen Instrumenten reichlich Stimmung zu verbreiten.

Ein beliebter Anlaufpunkt waren auch Vorführungen der alten Handwerksberufe, unter denen ein Papierschröpfer und eine Brettchenweberin zu finden waren. Ebenfalls im Haus nutzten die Besucher die Gelegenheit, einem Glasbläser über die Schulter zu schauen. Auch ein Schriftsteller hatte sich niedergelassen, um Auszüge aus seinem neuen Fantasy-Roman preis zu geben. In unmittelbarer Nähe konnten die Gäste diverse hochprozentige Säfte, Biere und andere Flüssignahrung probieren. Auf dem Freigelände bestand neben der Möglichkeit, an einem der Stände ein Weihnachtsgeschenk zu erstehen, auch die Chance, für eine Weile am Lagerleben einer Gruppe teilzunehmen.

"Wer vom Virus Mittelalter befallen ist, wird ihn in der Regel so schnell nicht mehr los", stellte einer der Standbetreiber mit einem lachen fest. Er und seine Kollegen waren wieder aus dem gesamten Land gekommen, um in Unterkirnach Halt zu machen. "Ein paar Tage ohne moderne Medien und all dem anderen Schnickschnack entführt in eine Welt, in der es möglich ist, sich innerhalb kurzer Zeit vom Alltag zu entspannen", ergänzte er und gönnte sich aus seinem Kelch einen Schluck Honigwein.

Der mittelalterliche Wintermarkt kam bei Besuchern und Teilnehmern bestens an. Einer neuen Ausgabe im kommenden Jahr steht wohl kaum mehr etwas im Wege.