Bürgermeister Andreas Braun dankte Maria Wahl für ihren Einsatz zum Wohl der Kinder. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Maria Wahl erinnert sich an manch Begebenheit

Unterkirnach. 27 Jahre waren die Kinder des St. Elisabeth-Kindergartens die Hauptpersonen im Leben von Maria Wahl, die sie maßgeblich auf das Leben und vor allem auch die Schulzeit vorbereitete. Von den 27 Jahren führte Maria Wahl als Kindergartenleiterin, zusammen mit ihrem Mitarbeiterteam, 21 Jahre den Kindergarten mit all seinen Aufs und Abs und vielen Veränderungen, denen sich alle anpassen mussten. So war es am Sonntag ein bewegender Abschied in der St. Jakobus-Kirche mit einem festlichen Gottesdienst und vielen Grußworten von langjährigen Wegbegleitern der Kindergartenleiterin.

Mit einem Lied begrüßten die Kindergartenkinder alle Bürger und Wegbegleiter, die Maria Wahl schon recht betrübt verabschiedeten. Pfarrer Dominik Feigenbutz, der den Gottesdienst hielt, fragte die Kinder erst einmal, ob sie wissen warum heute drei Feste gefeiert werden? Die Antwort, dass Maria Wahl verabschiedet wird, kam flott, dann wurde gegrübelt und: "Wir feiern heute unseren Schutzpatron, den heiligen Jakobus, und der dritte Grund ist, dass wir heute Sonntag haben", erlöste er die Jüngsten.

Er hatte einen Korb mit Puzzleteilen mitgebracht, den er auf den Boden auskippte, dann forderte die Kinder auf, sich auf den Boden zu setzen und das Puzzle zusammenzusetzen. Er schaute ihnen ab und zu über die Schulter und meinte: "Ah, die Welt verändert sich." Für ein Puzzle benötige man den Weitblick, Überblick und eine gewisse Ahnung, womit er zur Maria Wahl überleitete, die in 27 Jahren viel zusammenpuzzeln musste.

Ihre Nachfolgerin Susanne Nagler müsse nicht bei Null anfangen und könne auf dem Erreichten weiter puzzeln. Er wünschte der scheidenden Kindergartenleiterin viel Glück in ihrer neuen Lebensphase. Sandra Peter, Erzieherin im Kindergarten, dankte im Namen aller Kinder für das, was sie in drei Jahrzehnten gemeistert habe. Es habe viele Veränderungen und neue Anforderungen gegeben. Maria Wahl könne stolz sein, auf das, was sie geleistet habe, betonte sie.

Erhard Gwosch, Geschäftsführer der Verrechnungsstelle, blickte zurück auf den ersten April 1993, als Maria Wahl mit 25 Stunden in der Woche im Kindergarten begonnen habe. 1997 habe sie die Einrichtungsleitung übernommen und viele pädagogische neue Ansprüche sowie bauliche Herausforderungen seien auf sie zugekommen. Auch der Fachberater des Caritas Verbands Freiburg dankte ihr für ihren großen Einsatz, ebenso wie die Mitglieder des Elternbeirats.

Bürgermeister Andreas Braun betonte, dass der Abschied von Maria Wahl die Gemeinde schmerze. Es sei nicht alltäglich, was sie in fast drei Jahrzehnten alles gemeistert habe, fuhr er fort. Er nannte einige Beispiele, wie viele Veränderungen sie stemmen musste, von der Regelgruppe zur Ganztagsgruppe, der Krippe und der Flexi-Gruppe. Dazu kamen Sprachförderung, Integration, Inklusion und viele Aktivitäten mit den Kindern bei Veranstaltungen im Dorf. Sie sei sich für nichts zu schade gewesen, und sei immer zur Stelle gewesen, wo immer sich eine Lücke aufgetan hatte. Er dankte ihr für ihren Einsatz auch im Namen der Verwaltung und des Gemeinderats.

Das letzte Wort hatte Maria Wahl, die ausgerechnet hatte, dass sie in 38 Berufsjahren 1500 Kinder betreut hatte. Eines der besonderen Ereignisse im Kindergarten sei der Wasserrohrbruch gewesen, der dem ganzen Team viel Improvisation abverlangt hatte. Ganz besonders berührte sie die Besorgnis der Kinder, wo sie denn schlafen werde, wenn im Kindergarten alles nass sei. Sie dankte allen Kolleginnen, dem Rathaus, Bauhof, den Vereinen und dem Elternbeirat und auch Evelyn Zinser und wünschte Susanne Nagler alles Gute. Wenn sie Stress habe, müsse sie backen, erklärte sie und sie musste viel Stress in den letzten Tagen gehabt haben, hatte sie doch für alle Kirchenbesucher und wer sonst noch gekommen war, reichlich gebacken, sodass sich jeder ein kleines Gebäck mitnehmen konnte.