Mast soll 400 Meter vom Wasserhochbehälter über dem Marbental gebaut werden / Bislang schlecht versorgt
Von Hella Schimkat
Unterkirnach. Der Gemeinderat sprach sich für den Bau eines Masts für BOS-Digitalfunk durch das Land Baden-Württemberg aus. Jedoch ist die Standortfrage noch nicht geklärt.
Mit dem vom Regierungspräsidium als geeigneten Standort des Mastes bei der Wasserversorgungsanlage auf der Höhe über dem Marbental konnte sich der Gemeinderat nicht anfreunden.
Eine Verschiebung des Mastes – rund 400 Meter westlich der Wasserversorgungsanlage – wurde einstimmig befürwortet. Dieser Standort würde sich jedoch auf Privatgrund im Wald befinden und die Genehmigung des Eigentümers müsste eingeholt werden.
Gerhard Fritz, Polizeihauptkommissar bei der Landespolizeidirektion des Regierungspräsidiums Freiburg, hatte mehrere Standorte für einen Funkmast geprüft und erklärte in der Gemeinderatssitzung, dass der einzig ideale Standort in Unterkirnach neben dem Hochbehälter sei, eventuell sei noch eine Verschiebung nach Westen möglich.
Unterkirnach wäre die mit Digitalfunk am schlechtesten versorgte Gemeinde im Schwarzwald-Baar-Kreis, wenn dieser Mast nicht gebaut würde, so Fritz. Feuerwehr und Rettungsdienste erhielten in Unterkirnach keine Funkverbindung, hier gehe es jedoch um die Sicherheit der Bürger, betonte er. Neben der Möglichkeit für Gruppenruf und Einzelruf seien wichtige Trägerdienste wie zum Beispiel die Übertragung von Patientendaten direkt ins Krankenhaus bei einem Notfall möglich.
Der Funkmast, der sich in der Nähe des Ortes befinde, sei statisch und voll ausgelastet. "Da können wir nichts mehr draufpacken", betonte Fritz. Der vorgeschlagene Standort neben dem Hochbehälter erfülle die Kriterien, dass das Grundstück Eigentum der Gemeinde und Strom vorhanden sei.
Das Land zahle den Mast, der rund 400 000 Euro koste, hier kämen auf Unterkirnach keine Kosten hinzu. Auch könne die Gemeinde entscheiden, was auf den Funkmast noch mit draufgepackt werden könne.
Bei der Verschiebung des Funkmastes um 400 Meter sei sogar eine Höhe von 40 Meter ausreichend, da das Gelände ansteige. Hier müsse jedoch die Genehmigung des Eigentümers eingeholt werden, dieser könne vom Land Miete verlangen und von weiteren Firmen. Die Gemeinde habe auch keinen Einfluss, welche weiteren Firmen der Privatgrundbesitzer noch annehme, gab Fritz zu bedenken.
Petra Baumann konnte er beruhigen, dass sich die thermische Strahlung, die schädlich sei, nur im direkten Umfeld bewege, auch auf den Wasserbehälter habe die Strahlung keinen Einfluss.
Sowohl Petra Baumann wie auch Rolf Weißer und Bernhard Kuberczyk sprachen sich für eine Verschiebung nach Westen aus, schließlich handele es sich bei Unterkirnach um eine Tourismusgemeinde, meinten sie. Auch sei der Hochbehälter eine Station des Wasserwegs "Wie wohnt Wasser?".
Sollte die Gemeinde dem Bau 400 Meter vom Hochbehälter entfernt zustimmen, würde er sich um Gespräche mit dem Grundstückseigner kümmern. Auch werde er die Stromversorgung zu diesem Standort verlegen, versprach Fritz und die Räte waren einverstanden.