Der Förderverein hofft, dass die Bürger die Möglichkeit zum Schwimmen nutzen und hinter dem Hallenbad stehen. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Förerverein: Verwaltung favorisiert zwei Vorschläge des Fördervereins für Erhalt des Hallenbads

Den Erhalt des Hallenbads in Unterkirnach hat sich der Förderverein Aqualino auf die Fahne geschrieben und in den vergangenen Wochen viel Arbeit in ein mögliches Konzept zu Weiterführung gesteckt.

Unterkirnach. In einem Pressegespräch gab Bürgermeister Andreas Braun am Dienstag einen Einblick in die nichtöffentliche Gemeinderatsitzung, in der das einzige Thema die Ausführungen der Projektgruppe des Fördervereins Aqualino zum Stand ihres Projektauftrags war, den sie am 18. März 2020 von Braun und dem Gemeinderat erhalten hatten. Dass die Projektgruppe nicht nur hart in unzähligen Stunden an diesem Auftrag gearbeitet hat, sondern auch auf einem sehr guten Weg ist, Lösungen zu produzieren, wie das Bad erhalten werden kann, machte Christian Sontag von der Projektgruppe in seinen Ausführungen deutlich.

Der Gemeinderat erwartet bis zum 30. Juni vom Förderverein die Erarbeitung einer tragfähigen, realistischen und nachvollziehbaren Konzeption zur Weiterführung des Hallenbads, unter der Vorgabe, dass die Einwohner von Unterkirnach höchstens mit einem Abmangel von jährlich 80 000 Euro belastet werden. Die Konzeption soll mindestens zwei vollumfänglich dargestellte Betriebsformen beinhalten, wie das Hallenbad Aqualino weiterbetrieben werden kann. Es sollte auch klar festgehalten werden, wer zukünftig welche Zuständigkeiten und Verantwortungen für die Umsetzung des Konzepts übernimmt, wobei besonders die Aufgabenverteilung zwischen Gemeindeverwaltung und Förderverein eindeutig geregelt werden.

In dem Pressegespräch sprach Braun seinen Dank und Anerkennung für die detaillierte und bestens fundierte Arbeit der Projektgruppe aus. Die Verwaltung habe Vorschläge für zwei Betriebsformen gewünscht, so Braun. Einmal erwarte sie ein Konzept, wie in der bisherigen Betriebsform in der Gemeindewerke Unterkirnach GmbH sowie mit Unterstützung des Fördervereins Aqualino Unterkirnach ein Weiterbetrieb möglich sein kann. Als zweite Betriebsform erwarte die Gemeinde einen vollumfänglich ausgearbeiteten Vorschlag, wie das Hallenbad unter der Verantwortung durch den Förderverein, das heißt ohne Betriebsführung durch die GmbH weiterbetrieben werden kann.

Das Projektteam habe fünf mögliche Konzepte vorgestellt, aus denen die Verwaltung zwei favorisiere, so Braun. "Wir haben uns für ein Konzept entschieden, hinter dem der Förderverein voll dahinter steht, und für ein Konzept, bei dem die Gemeindewerke das Bad fortführen und der Förderverein sich einbringt, sei es bei der Wartung oder im ideellen Bereich", informierte Braun. Christian Sontag erläuterte, dass der Förderverein eine Grundlagenermittlung in Angriff genommen habe, bestehend aus dem Gebäude, einer Ergebnisanalyse und unter anderem dem Wirtschaftsplan 2020. Zur Instandhaltungsplanung, für die auch eine Planung der Firma Aquatechnik Freiburg vorlag, erklärte Sontag, dass der Förderverein aus dieser Information eine Zeitschiene mit verschiedenen Prioritäten erstellt und ein Zielbild abgeleitet hat. Es gehe um die harten Faktoren, also mögliche Betriebsformen, und die weichen Faktoren, zu denen der Generationentreff und die Bäderkultur gehören. "Wir haben jetzt einen Förderverein, der die Aufgabe hat, Menschen für das Hallenbad zu interessieren und auch Geld zu akquirieren, im Auftrag hatten wir die Vorgabe, den Zuschussbetrieb auf 80 000 Euro zu senken", so Sontag. Zum Zeitpunkt der Erteilung des Projektauftrags war das Thema Schulschließung und Lockdown schon aktuell, ergänzte Gerhard Graf.

Sontag stellte auch das Modell Genossenschaft im Zusammenspiel mit den Gemeindewerken. Die Frage sei, was mit der Immobilie passiere, wenn der Förderverein mit gemeinnütziger GmbH als selbstständige Betriebseinheit dastehen sollte, ob die Immobilie vermietet oder übereignet würde. Das Fundraising, Bürgen oder die Kreditaufnahme bei einer Vermietung seien eine Herausforderung, aber der Verein setze auf großes Interesse und habe das Thema auf lange Zeit angelegt, betonte Sontag. "Wir haben beide Modelle gemeinsam entschieden und wollen sie jetzt präzisieren, die Erlöse müssen nach oben und die Kosten nach unten gehen", unterstrich er. Vor der Instandhaltungsplanung habe das gesamte Team das Gebäude unter die Lupe genommen und auch den Bericht der Aquatechnik zur Beratung herangezogen, so Sontag. Es sei ein Maßnahmenplan erarbeitet worden mit Priorisierung für zeitnahe, mittelfristige und langfristige Maßnahmen.

"Da wo wir Hände liefern können, werden wir das tun", betonte er. Er unterstrich, dass es sinnvoll ist, das Bad zu erhalten für mehrere Zielgruppen auch unter gesundheitlichen Aspekten und wegen der wichtigen Rolle für den Tourismus. Das Aqualino eigne sich für alle Generationen, schon allein durch den hervorragenden Hubboden, so Sontag. Die Bevölkerung sollte verinnerlichen, dass es dazu gehöre, ins Aqualino zu gehen. "Die Rahmenbedingungen sind hart, aber wir bleiben optimistisch", schloss Christian Sontag.