Josef Hug zeigt den Jägern, wie ein Reh zerlegt wird. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Kochkurs: Hegeringleiter Ingo Böhnhardt und weitere Jäger zu Gast in Josef Hugs Küche

Josef Hug, Besitzer des Stadthofs, zeigte acht Jägern in seiner Küche, wie er ein Reh zerlegt. Dabei erklärte er genau, welches Teil des Rehs wofür verwendet wird, denn bei Hug wird das ganze Tier verarbeitet.

Unterkirnach. Hug wurde im Februar 2014 ausgezeichnet mit dem Prädikat "Wild aus der Region". Umso mehr fühlten sich die Jäger geehrt, dass sie zu diesem außerordentlichen Kochkurs eingeladen wurden.

Hegeringleiter Ingo Böhnhardt hatte die Idee zu diesem außergewöhnlichen Kochkurs, und Hug war gerne bereit, die Jäger über die Schulter schauen zu lassen. Selbstverständlich gab es für die Jäger das von Hug zubereitete Menü am festlich gedeckten Tisch im Restaurant zu genießen. Er hatte einen Frühlingssalat mit Pfifferlingen und Rehmaultaschen gezaubert, eine Wildkraftbrühe mit Rehklößchen, und Variationen vom heimischen Reh folgten. "Das hat er toll gemacht", lobten ihn die Kursbesucher und ließen es sich schmecken.

Vor dem Eingang wurden die Besucher mit Sekt eingestimmt, dann ging es gut eingestimmt im Gänsemarsch in die Küche. Hier lag das Reh, noch nicht zerlegt, auf dem Tisch, daneben standen drei Töpfe für den Sud und die verschiedenen Teile des Rehs. Das Tier hatte Jürgen Berger im Revier von Ralf und Eva Groppengießer in Niedereschach geschossen, Hug hatte es einige Tage bei sieben Grad abhängen lassen. In dem großen Topf verschwanden Sellerie, Lauch, Karotten und unter anderem die Rippen des Rehs. Angefangen mit dem Zerlegen hatte er mit der Keule. "So, wer macht hier weiter, der Rehrücken muss jetzt abgelöst werden, ebenfalls die Silberhaut", fragte Hug in die Runde. "Ach nee, mach mal", winkten die Jäger. Es traf Ernst Benzing, der sich mutig mit dem Messer dem Reh näherte. Der Rehrücken sei das Beste, der ganze Rücken ergebe sechs Portionen, erklärte Hug weiter, während er Ernst Benzing nicht aus den Augen ließ. Das mache er sehr gut, lobte Hug den Jäger mit dem Messer. "Immer schön gegen die Faser schneiden", mahnte er und erklärte weiter, dass aus dem Blatt, also dem Vorderlauf, Ragout zubereitet werde. Hug erläuterte das gesamte Prozedere der Zubereitung der verschiedenen Teile. Es gab auch eine Gewürzkunde, dann durften sich die Gäste im Restaurant an den festlich gedeckten Tisch setzen.

"Auf den Erleger" prosteten alle Jürgen Berger zu, wobei die Gläser in der linken Hand gehalten wurde. Auf die Frage, ob sie alle Linkshänder seien, kam die Erklärung, dass, wenn man auf das Wohl des Erlegers trinke, das Glas unbedingt in der linken Hand gehalten werden müsse. Früher habe der Herr, Fürst oder Graf, mit der rechten Hand die Zügel seines Pferds gehalten und mit der linken Hand das Glas, lautete die Erklärung. Es wurde ruhig am Tisch, immer mal wieder hörte man die Bemerkung, "das schmeckt hervorragend".

Bevor alle zufrieden nach Hause fuhren, verkündete Böhnhardt, er habe schon die zweite Gruppe für einen Kurs in der Warteschleife.