Frank Rosenfelder von Günter Bausanierung (rechts) berichtet bei der Veranstaltung "Wirtschaft trifft Rathaus" über die hoch interessante und schwierige Arbeit der Bausanierung. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Unternehmerabend: "Wirtschaft trifft Rathaus" bei Günter Bausanierung / Braun spricht über Gutmann-Areal

Zum zweiten Mal fand ein Abend mit dem Thema "Wirtschaft trifft Rathaus", diesmal in den Räumen der Firma Günter Bausanierung GmbH statt.

Unterkirnach. Die Gäste erlebten einen informativen Abend, an dem Inhaber Frank Rosenfelder Einblicke in die schwierige Arbeit der Bausanierung gewährte. Rudolf Kastner, Vorstandsvorsitzender der EGT AG, sprach über die dezentrale Energieversorgung, einem Konzept der Zukunft.

Bürgermeister Andreas Braun lobte in seiner Ansprache die Firma Günter Bausanierung und betonte, was Frank Rosenfelder hier aufgebaut habe, sei aller Ehren wert. Mit Blick auf Jörg Burger, Geschäftsführer der Firma Wahl, meinte Braun, es bedeute für die Gemeinde Unterkirnach einen großen Verlust, dass Wahl Unterkirnach verlasse, aber es sei eine unternehmerische Entscheidung getroffen worden. Dass Gewerbesteuern für Unterkirnach geringer ausfallen würden, bedeute, dass Einsparungen und ein Umdenkungsprozess beginnen müssten. Jammern nütze nichts, immerhin biete das Landessanierungsprogramm der Gemeinde die Chance, das Gutmann-Areal zu sanieren.

"Wir werden im Gemeinderat über eine partielle Erschließung sprechen. Es hat sich einiges geändert, aber partiell werden wir die Fläche wieder dem Gewerbe zuführen", zeigte sich Braun zuversichtlich. Wenn es einem Unternehmen gut gehe, profitiere auch die Bevölkerung davon. Durch die Firma Wahl habe sich die Gemeinde viel leisten können, fuhr er fort. "Gewerbeflächen sind rar, das ist unsere Chance", so Braun. Zufriedene Betriebe seien die beste Werbung, man wolle für hiesige und auswärtige Gewerbe da sein, betonte er.

Philipp Hilsenbek von der IHK unterstrich, dass die IHK, wenn sie von Betrieben in der Region spreche, gerne Betriebe wie Günter Bausanierung nenne. Frank Rosenfelder, Inhaber der Firma Günter Bausanierungen, gab einen interessanten Einblick in die schwierige Bausanierung, bei der man immer mit unvorhergesehenen Überraschungen rechnen müsse. Der Maschinenbauingenieur wurde einst von der Firma Günter Bau angeworben und arbeitete dort lange als Bauleiter. Nach der Insolvenz der Firma habe er gesagt, er versuche das Ruder herumzureißen.

Er habe geglaubt, dass Bausanierungen mit wenig Mitteln zu bewerkstelligen seien. "Ein großer Irrtum", so Rosenfelder. Man benötige einen beachtlichen Maschinenpark, das Know-how und die entsprechenden Mitarbeiter, womit er bei dem Thema war, dass die Nachwuchsprobleme auch seine Firma einholen würden.

Wie brachial die Arbeit sein könne, zeigte Rosenfelder eindrucksvoll anhand von Bildern, auf denen die Sanierung der Schneckenbrücke in Villingen und der Sandsteinsanierung an der Villinger Stadtmauer zu sehen waren. Dass manche nicht begeistert seien, wenn die Firma Günter Bausanierung anrücke, sei verständlich, denn der Staub, der zum Beispiel beim Abschälen von Beton entstehe, nerve die jeweiligen Nachbarn gewaltig.

Er zeigte das Beispiel einer Bausanierung in der Fußgängerzone von Konstanz. Dort gebe es kaum Platz für seine Maschinen, alle Nachbarn, zum Beispiel ein Bekleidungsgeschäft, schimpfen über den Dreck, dazu stehe Konstanz auch noch auf Eichenpfählen in einem Sumpfgebiet, was die Arbeit verkompliziere und zusätzlicher Berechnungen bedürfe, so Rosenfelder.

Nach seinem eindrucksvollen Referat umriss Rudolf Kastner, dass die EGT neue Geschäftsfelder, wie zum Beispiel die Oxygen-Technologie plane. Der dezentralen Energieversorgung unter der Überschrift "Sparen Sie Energie, Zeit und Geld" gehöre die Zukunft, so Kastner. Die EGT sorge nicht nur für die dezentrale Energieversorgung, sondern berate auch Kunden zu einem idealen Energiekonzept. Auf die Frage der Landtagsabgeordneten Martina Braun, ob er sich zum Beispiel ein Neubaugebiet als Partner vorstellen könne, antwortete Kastner, dass sich die EGT auf Unternehmen konzentriert habe.