Finanzen: Gemeinde will für Wahl-Wegzug gerüstet sein

Unterkirnach. In der Gemeinderatssitzung legte Rechnungsamtsleiter Lutz Kunz die Jahresrechnung für 2018 vor. Vorab hielt er eine Lehrstunde für die neu gewählten Gemeinderäte über alles, was einen Haushalt ausmacht. Dabei ging es zum Beispiel um das Gesamtdeckungsprinzip. In Haushaltsjahr 2018 betrug die Zuführung zum Vermögenshaushalt 528 632 Euro, die Zuführung zur allgemeinen Rücklage belief sich auf 778 294 Euro. Der Stand der Rücklage Ende 2018 lag bei 1,9 Millionen Euro. Zusätzlich bestand zum 31. Dezember 2018 eine Sonderrücklage für die Straßenunterhaltung in Höhe von 113 000 Euro. Aufgrund der hohen Investitionen in Jahr 2017 und dem nicht erfolgten Grundstücksverkauf im Abendgrund hat sich der Schuldenstand durch eine Darlehensaufnahme auf rund 1,3 Millionen Euro erhöht. Dadurch beläuft sich der Schuldenstand pro Einwohner zum Jahresende 2018 auf 510 Euro, erläuterte Kunz. Die Zuführungsrate vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt hat sich auf 528 632 Euro verbessert. Der Gemeinderat stimmte der Jahresrechnung zu.

Die finanzielle Ausstattung der Gemeinde im Jahr 2019 erläuterte Bürgermeister Andreas Braun. Mit 1,9 Millionen Euro an Rücklage habe die Gemeinde zum Ende des laufenden Jahres eine beträchtliche Summe auf dem Sparbuch, so Braun. Allerdings seien auch einige Projekte zurückgestellt worden, um eine hohe Rücklage zu erzielen: "Unser Ansinnen war, dass wir gerüstet sind, wenn die Firma Wahl wegzieht", betonte er. Die Verwaltung werde versuchen bis zum Ende des Jahres noch zusätzliche 600 000 Euro anzusparen, fuhr er fort und richtete ein großes Kompliment an das Rathaus- und Werkhofteam, das beste Arbeit geleistet habe. "Wir haben natürlich Pflichten, wo wir den Rotstift nicht so ansetzen können", betonte er.

Rolf Weißer fragte, ob die Gemeinde für das Jahr 2020 von der gleichen Gewerbesteuer von der Firma Wahl ausgehe wie bisher. Der Ansatz für 2020 sei noch nicht ausgeführt worden, die Gewerbesteuer für das 2019 liege bei 2,1 Millionen, antwortete Lutz Kunz. Mit dem Verkauf von Grundstücken am Sommerberg II stehe die Gemeinde gut da, auch sei er zuversichtlich, dass das Geld, das die Gemeinde für den Abendgrund ausgegeben habe, zurückfließe.