Freizeit: Kieschtock-Zunft veranstaltet Kilwe / Zahlreiche Besucher / Tradition seit vier Jahrzehnten

Seit knapp vier Jahrzehnten erleben die Gäste mit der Kieschtock-Zunft die Tradition, die in Unterkirnach als Kilwe bekannt ist und die Menschen den gesamten Tag über in großer Anzahl in die Schlossberghalle zieht.

Unterkirnach. "Kulinarische Attraktion ist die Schlachtplatte, die es an diesem Tag gibt. Aber auch für alle, die etwas anderes mögen, wird es ein alternatives kulinarisches Angebot geben", sagt Andreas Weißer, zweiter Zunftmeister.

Doch die Kilwe in Unterkirnach ist weit mehr. Sie hat ihren ersten Höhepunkt entgegen vieler anderer Feste dieser Art nicht zur besten Frühschoppenzeit, sondern entwickelt sich während dem Tagesverlauf immer stärker zu einem Publikumsmagnet.

Auch am vergangenen Sonntag übernahm traditionell der Fanfarenzug der Zunft die Programmeröffnung. Danach präsentierte die Trachten- und Volkstanzgruppe einige ihrer Tänze. Weiteren Schwung in die Halle brachte das Dreschen des Korns, das sich in der Hallenmitte abspielte. "Die Hallenmitte als Aufführungsort wählen wir, um möglichst vielen Gästen einen Einblick ermöglichen zu können", ergänzt Zunftmeister Uwe Kreuzpointer, der von einer Frontalpräsentation auf der Bühne in diesem Fall wenig hält.

"An sonnigen Herbsttagen kommt immer wieder die Frage auf, weshalb wir einen Teil des Programms nicht außerhalb der Halle präsentieren. Die Frage ist berechtigt. Doch der logistische Aufwand ist einfach zu groß. Auch ist das Wetter nicht immer so sonnig." Kreuzpointer ist ohnehin froh über Dutzende Mitglieder, dank deren Engagement die Kieschtock-Zunft das Fest komplett in Eigenregie durchführt. Das gilt beim Programm für die junge Generation, welche die Möglichkeit bekam unter Anleitung Kürbisgesichter für Halloween zu schnitzen.

Höhepunkt zum Abschluss war der Hammellauf. In ovaler Runde positionierten sich alle Besitzer eines Loses und begannen mit dem Startzeichen einen Lauf, der sie eine halbe Stunde eine Runde nach der anderen um einen lebendigen Hammel führte. Zudem reichten sie im Gehen eine rot-weiße Flagge im Kreis herum. Die Fahne garantierte demjenigen den Hammel als Gewinn, der sie beim Klingeln eines zu Beginn eingestellten Weckers in den Händen hielt.

In diesem Jahr war Fanfarenzug-Spieler Hansi Faure der glückliche Gewinner, der den aus Oberkrinach stammenden Hammel auch gegen einen Geldpreis eintauschen konnte. Traditionell erhielten die vor Faure laufende Ulrike Ginter und die hinter ihm positionierte Ingrid Günther ebenfalls noch einen kleinen Geldpreis.