Luitgard Straub und Meinrad Beha werden die Sitzung zur Auflösung der Freien Wählervereinigung Unterkirnach leiten. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Vereinigung findet keinen Vorsitzenden / Pläne für unabhängige Liste

Unterkirnach. Das wird eine denkwürdige Sitzung im Gasthaus "Stadthof": Am Dienstagabend wird sich die Freie Wählervereinigung Unterkirnach auflösen. Meinrad Beha, stellvertretender Vorsitzender, sowie Luitgard Straub, kommissarische Beirätin, konnten keinen Vorsitzenden finden. Beha, der noch den Posten des ersten Vorsitzenden bekleidet hatte, erklärte, er stehe für keinen Posten zur Verfügung.

Die Freien Wähler in Unterkirnach wurden 1970/71 gegründet, der Vorsitzende war Egon Ganter. Seit damals sind die Freien Wähler ohne Unterbrechung im Gemeinderat vertreten. Aus ihren Mitgliedsbeiträgen unterstützten sie den Wahlkampf und hatten immer zwischen 15 und 20 Mitglieder. Zur Zeit zählen die Freien Wähler in Unterkirnach 14 Mitglieder, im Gemeinderat ist die Liste mit fünf Vertretern aufgestellt. Tatsächliche Mitglieder der Freien Wähler im Gemeinderat sind nur Luitgart Straub und Birgit Kodet.

Als die Auflösungsversammlung beschlossen wurde, hatte Luitgard Straub erklärt, dass sich die Freien Wähler weiterhin im Gemeinderat einbringen wollen. Es gäbe Überlegungen, eine unabhängige Liste zu gründen, um weiterhin im Gemeinderat und in der Gemeinde präsent zu sein und die Interessen der Bürger zu vertreten.

Meinrad Beha fand alte Unterlagen, auf denen die Ziele der Freien Wähler, die sie im Gemeinderat verfolgten und noch verfolgen, aufgelistet sind. So lag ihnen damals und auch heute noch daran, die Umwelt naturbezogen zu erhalten sowie den notwendigen Wohn- und Lebensraum zu schaffen, der für Alt und Jung gleichermaßen attraktiv ist. Ebenso hatten sie die Unterstützung der Gemeinde im Bemühen um bestmögliche Wirtschaftspolitik festgehalten, um auch eine Zukunft für den Fremdenverkehr zu schaffen.

Das Gewerbe der Gemeinde sollte seine Ertragskraft behalten und die Bürger sollten in einer Gemeinde mit leistungsgerechten, kostendeckenden Tarifen und Gebühren leben können. Die Freien Wähler hätten sich dafür stark gemacht, dass alle Bürger, die der Unterstützung durch die Gemeinde bedürfen, durch Kindergärten, Altenhilfe, Gemeindehilfeverein, Jugendarbeit in Kirche und Verein gezielt Hilfe in ausreichendem Maße erhalten sollten.

Die Vereinigung erklärte damals, dass die Mitwirkung sach- und fachkundiger Bürger, sowie eine stärkere Beteiligung der Frauen und der Jugend an öffentlichen Entscheidungen und Aufgaben gefragt sei. Viel wurde erreicht und viel muss einerseits erhalten und andererseits verbessert werden. In das Rathaus zogen für die Freien Wähler unter anderem Karl Gutmann, Karl Werf, Meinrad Beha, Hans Gühring, Günter Nierhaus, Alfons Brode und später Christel Bächle-Blum und Roland Müller ein. Ihre Ziele hätten die Freien Wähler mehr als viele Jahrzehnte verfolgt und die Tatsache, dass sie sich heute auflösen, solle nicht bedeuten, dass sie ihre Ziele aufgegeben haben.

Auf einer neuen Liste unter anderem Namen werden sich sicher die ehemaligen Freien Wähler und Bürger, die die gleichen Ziele verfolgen, sich weiter um das Wohl der Gemeinde bemühen.