Patrick Seng hat auf Anhieb den Sprung in den Gemeinderat für die Liste CDU und Bürgervereinigung geschafft. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Patrick Seng bei erster Kandidatur gewählt / Schule und Kindergarten sind ihm ein Anliegen

Patrick Seng lebt seit 2006 in Unterkirnach und wurde bei seiner ersten Kandidatur auf der Liste CDU und Bürgervereinigung Unterkirnach auf Anhieb in den Gemeinderat gewählt. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten zeigt er sich positiv überrascht, dass er gewählt wurde.

Unterkirnach. Er erklärt, dass er von Bernhard Kuberczyk und Michael Klafki auf eine Kandidatur angesprochen wurde: "Ich habe nach einer Bedenkzeit zugestimmt und bin bereit, mich am Ratstisch für das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger einzusetzen", betont er.

Seng wuchs in Mönchweiler auf, absolvierte bei Mannesmann Kienzle die Lehre zum Kommunikationselektroniker mit Fachrichtung Informationstechnik. 1991 leistete er 15 Monate Zivildienst beim Malteser Hilfsdienst Villingen. Er wurde Rettungssanitäter und gab Kurse an Schulen und Firmen in Erster Hilfe, in Kooperation zwischen Malteser und ADAC übernahm er Rückholfahrten in Frankreich und unter anderem in Italien. Menschen, die im Ausland erkrankt waren oder einen Unfall hatten, habe er zurückgefahren und interessante Gespräche führen können, erklärt er. Von Jung bis über 80 Jahre alt habe er Personen zurückgeholt, von denen manche kaum sprachen, andere dafür wieder nonstop. Diese Fahrten nach seinem Zivildienst habe er natürlich ehrenamtlich übernommen, insgesamt sei er fünf Jahre für den Malteser Hilfsdienst tätig gewesen, so Seng.

Inzwischen arbeitet er als Projektmanager für Telematik und Mautgeräte für Lastwagen bei der Firma Continental in Villingen. Als Projektteamleiter koordiniere er den Ablauf des Projekts, also entwickle Geräte, die die Maut erheben, fährt er fort. An einem Projekt werde zwölf bis 18 Monate gearbeitet, in Europa, China, Indien und den USA. Auch in Villingen werde bei Continental nur Englisch gesprochen, Mitarbeiter aus allen Kulturen arbeiten in Villingen, insgesamt seien 1300 Mitarbeiter hier beschäftigt, so Seng. "Wir alle gehen respektvoll miteinander um", erklärt Seng und betont, dass ihm auch ein respektvolles Miteinander im Gemeinderat ausgesprochen wichtig sei. "Bei Continental ist alles eine sehr schnelllebige Arbeit, viele Informationen müssen bearbeitet und dann Entscheidungen gefällt werden", unterstreicht er. Ideen entwickeln, diese kalkulieren, planen und umsetzen sei ihm nicht fremd, stellt der neue Gemeinderat fest.

Er sei noch dabei, sich in die Themen und Aufgaben einer Gemeinde einzuarbeiten. Schule und Kindergarten müssten für ihn jedenfalls vordergründig funktionieren. Er habe gehört, dass sich ein Trägerverein für einen Naturkindergarten gegründet habe, wisse aber leider nicht viel über dessen Pläne. "Ich möchte, dass sich die Initiative im Gemeinderat vorstellt, damit unter anderem über Standort, Kosten, Erzieher und Anzahl der Kinder, die aufgenommen werden können, beraten werden kann", betont Seng.

Das Aqualino, in dem sein heute 15-jähriger Sohn Max, das Schwimmen lernte, ist für Patrick Seng erhaltenswert. Die Gründung des Fördervereins hält er für sinnvoll und kann sich zum Beispiel Bademeister, die ehrenamtlich im Aqualino eingesetzt werden, vorstellen. "Ich gehe davon aus, dass das Aqualino auf die Tagesordnung im Gemeinderat kommt", zeigt sich Seng überzeugt. Zum Stadthof könne er noch nicht viel sagen, das Projekt sei noch nicht in trockenen Tüchern und werde viele Unterkirnacher bewegen und spalten, glaubt er.

Den Wegzug der Firma Wahl und die Kündigung der Betriebe im Abendgrund hält Seng für ein Fiasko, da komme eine Herausforderung auf die Gemeinde zu. Er spricht sich dafür aus, dass die Gemeinde auf jeden Fall mit der Firma Wahl in Kontakt bleibe, es sei wichtig zu wissen, was aus dem Gebäude werde. Die Gemeinde Unterkirnach sei parteipolitisch die kleinste, da müsse alles einen guten Ruf bewahren, die Infrastruktur müsse erhalten und gelebt werden, schließt er.

Patrick Seng lebt mit Lebenspartnerin Sandra Bandholz, die in Bernau bei Berlin eine Kinderkrebsnachsorgeklinik leitet, und dem gemeinsamen Sohn Max in Unterkirnach. Er ist leidenschaftlicher Hobbykoch, fährt sehr gerne Fahrrad und läuft.