Christian Sontag ist einer der Bürger, der als Glücksbringer in Zeiten von Corona nominiert wurde und sich auch für das Hallenbad Aqualino stark macht. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Christian ­Sontag übernimmt Einkaufsdienst / Erhalt des Hallenbads im Blick

Unterkirnach. Christian Sontag gehört zu einem der Glücksbringer, der für sein ehrenamtliches Engagement in Zeiten von Corona nominiert wurde und zum Dank am Donnerstag von der Gemeinde in ein Unterkirnacher Gasthaus zum Essen eingeladen wurde.

"Das war ein schöner Dienst und hat mir großen Spaß gemacht", erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Nachdem er im Amtsblatt Mitte März gelesen habe, dass sich ehrenamtliche Helfer, die andere Menschen unterstützen möchten, melden sollten, habe er sofort Ute Weisser angerufen und seine Hilfe für Einkaufsdienste angeboten, so Sontag.

Zeit für ein Schwätzchen an der Haustüre

Einige Tage später habe ihn Maria Weisser vom Tannenweg angerufen und ihn gebeten, für sie einzukaufen, fährt er fort. Sie habe immer schöne Listen angefertigt und auch Kühltaschen vorbereitet, dann sei er losgefahren, erzählt Sontag. Später habe er alles vor die Tür gestellt und sich lange mit Maria Weisser unterhalten, das habe er immer gemacht, erzählt er schmunzelnd. "Besondere Zeiten brauchen besondere Maßnahmen", betont Sontag.

Jetzt muss auch kurz das Hallenbad Aqualino angesprochen werden, da hat Sontag maßgeblich an dem Auftrag der Gemeinde, die Kosten des Aqualino zu senken, im Vorstandsgremium des Fördervereins gearbeitet und steht jetzt zusammen mit dem Gremium vor der Entscheidung, ob der Förderverein den Beschluss des Gemeinderats annimmt, das Hallenbad zu übernehmen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen, aber natürlich müssen alle Punkte genau durchgegangen werden, angefangen von den Kosten, der Qualität, der Personenanzahl der Gäste bis zur Termineinhaltung", nennt er nur einige Punkte.

Dazu zählt er einige der vielen Stationen in seinem Leben auf, die ihn befähigt haben, diese Mammutaufgabe in Angriff nehmen zu wollen und zu können. In Bad Harzburg geboren, im Rheinland groß geworden, zog er mit seiner Familie nach Oberbayern und machte sein Abitur. In Oberbayern habe er sich nicht wohlgefühlt, erklärt er. Also zog er nach Heidelberg und absolvierte eine Kochlehre, er arbeitete in Bonn als Koch, später in St. Moritz, Luzern, Lugano, in Enzklösterle und Berlin, wo er die Hotelfachschule besuchte. Er ging zu Mercedes in Berlin-Marienfelde, wurde Leiter der Betriebsgastronomie, arbeitete sechs Jahre bei Mercedes in Bremen, anschließend in Stuttgart und Ulm, wo er Leiter des Forschungszentrums Raumordnung und Gebäudebetrieb bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand arbeitete.

In Unterkirnach neue Heimat gefunden

Unterkirnach sei in all den vergangenen Jahren sein Rückzugsgebiet gewesen: "Hier konnte ich mich erholen und die Natur genießen, so war es für mich klar, ganz hierher zu ziehen", betont er. Mit seinem Einsatz in Corona- Zeiten und den Bemühungen, um den Erhalt des Aqualino zu kämpfen, wolle er dem Ort, in dem er sich wohlfühlt, etwas zurückgeben, betont er.