Den lang anhaltenden Beifall haben sich alle Musiker wohl verdient Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreskonzert: Das Orchester entführte die Besucher musikalisch von der Alten Welt in die Neue Welt

Der Musikverein Unterkirnach ist bekannt für sein anspruchsvolles Spiel, und so war am zweiten Weihnachtsfeiertag die Schlossberghalle anlässlich des Jahreskonzert sehr gut besucht.

Unterkirnach. An dem gelungenen Abend zeigte auch die Jugendkapelle, die in der Kooperation mit St. Georgen/Langenschiltach spielte, unter ihrem neuen Dirigent Slawomir Moleta ihr beachtliches Können. Christian Bausch, Vorsitzender des Musikverein, konnte nicht nur eine große Anzahl an Besuchern begrüßen, auch Ehrenbürger und Altbürgermeister Siegfried Baumann sowie Heinrich Glunz, Präsident des Blasmusikverbands Schwarzwald Baar, gehörten zu den begeisterten Zuhörern.

Den Einstieg machte die Jugendkapelle mit dem Stück "Game of Thrones", gefolgt von Highlights aus "The Fiddler of the Roof", bei dem die tragische Geschichte des Milchmanns und seinen drei Töchtern zu Gehör gebracht wurde.

Wer kennt nicht das rasante Stück "Wenn ich einmal reich wär", dass der Fiddler auf dem Dach seines Hauses spielt. Nach einer heiter beschwingten Reise nach Irland zu "Lord of the Dance", bei dem das irische Temperament hervorstach, wurde von der Jugendkapelle vehement eine Zugabe gefordert.

Christian Bausch dankte dem Dirigent, der es mit Bravour gemeistert hatte, die drei Kapellen in einer Kooperation erfolgreich zusammenzuführen. Die Hauptkapelle entführte die Besucher in der Schlossberghalle musikalisch von der Alten Welt in die Neue Welt und wieder zurück, wobei sämtliche Musikrichtungen, die sich in dieser Zeit entwickelt hatten, musikalisch erzählt wurden.

Für die Dirigentin Miriam Raspe war es schon das vierte Jahreskonzert, das sie leitete, dass es in ihren Konzerten keine einzige Wiederholung gab, ist normal, "da bleiben wir schon nicht stehen, sondern lernen immer weiter dazu", meinte Schlagzeuger Armin Weißer trocken.

Den Anfang macht die Reise zum Ende der Welt, die Columbus angetreten hatte, dass er sich verrechnete und nicht in Indien, sondern in der Neuen Welt Amerika landete, machte die Sache spannend, ließ sich doch aus dem Stück erahnen, wie leicht verzweifelt die Seeleute waren und wie sie zu Hochform aufliefen, als doch noch Land in Sicht kam.

In Arizona wurde es heiß, nicht nur in der Wüste, sondern auch musikalisch, Die Ureinwohner hatte Columbus "Indianer" getauft und die Kapelle spiegelte das Temperament der Ureinwohner wieder. Auch die Slawischen Tänze von Antonin Dvorak, der in Amerika seine Heimat nicht vergessen hatte, ließen dem Orchester keine Ruhepausen, na ja, ein wenig bei den Stücken über Oregon und der Wanderung über die Appalachen.

Und schon waren die Musiker mit Miriam Raspe im New York des 20. Jahrhunderts, wo der Swing, der Blues und der Jazz zum Leben erweckt wurden. Temporeich ging es von der "West Side Story" zu Elvis und in das Birdland, einem Jazz Club in New York zurück in die heutige Zeit, wo "Adele" auf das Publikum wartete.