Anschluss des Stockwalds ans Klärwerk steht beim Info-Abend im Vordergrund / Ernst Laufer beantwortet Fragen
Von Hans-Jürgen Kommert
Unterkirnach/St. Georgen. Die Einwohner Stockburgs und des Stockwalds haben einen großen Plan. Sie werden als Bürgerprojekt den Anschluss an das Klärwerk von St. Georgen selbst in die Hand nehmen.Nach dem "Brigacher Modell" stellt die Stadt den Bürgern das Material und schultert auch die Vermessung. Doch für den Rest sind die Bürger zuständig. Sie haben in Eigenregie die gesamte Maßnahme ausgeschrieben – in drei Blöcken: Der Erste vom tiefsten Punkt aus bis zur Kläranlage, mit Anschluss aller dazwischen liegenden Anwesen. Der zweite Block führt momentan von diesem tiefsten Punkt aus, wo sich auch das Pumpwerk befindet, entlang der Talsohle des Röhlinbachs bis zu "Dreihäusle" im Stockwald. Dort wollen die Kanal-Gräber gegen Ende September ankommen, wobei diesmal die Hausanschlüsse gleich dazu gegraben werden.
Knackpunkt für viele Stockwälder war dabei die Tatsache, dass die komplette Maßnahme unter der Regie eines Fachbetriebs ausgeführt wird, mit direkter Beteiligung mehrerer Bürger, die sich gegen einen geringen Arbeitslohn in der Regel wochenweise zur Verfügung stellen. Auf Angebot der Nachbargemeinde entschloss sich nach einer Nachfrage bei den betroffenen Bürgern auch die Gemeinde Unterkirnach, den Bürgern anzubieten, sich an die St. Georgener Kläranlage anzuschließen. Zum Verständnis: In den betroffenen Zinken haben die Anwesen entweder noch geschlossene Gruben oder aber eigene dezentrale Kläranlagen.
Am Dienstag trafen sich der überwiegende Teil der betroffenen Bürger mit der Verwaltung. Bis dato wussten sie zwar, dass eine entsprechende Baumaßnahme der Nachbargemeinde im Gang ist, doch keiner wusste wirklich, wie es weiter gehen sollte. Sie erfuhren die Details, wie die Anwesen beim Anschluss vorzugehen hätten. Mehr als 30 Anwesen werden künftig über die zentrale Kläranlage von St. Georgen abwasserrechtlich entsorgt.
"Die nächste Aufgabe wird sein, dass sich ein Vorstand für die Grabgemeinschaft bildet, nach dem Vorbild der Nachbarn", erklärten Ralf Scherer und Bürgermeister Gerold Löffler den Anwesenden. Die Bürger hätten nun einige Wochen Zeit, sich Gedanken darüber zu machen.
Im September ergehe dann eine erneute Einladung, wo es dann darum gehe, den Vorstand zu bilden. Dieser müsse dann die Leistung ausschreiben an diverse Baggerbetriebe, die mit solchen Aufgaben vertraut seien. Genehmigt und sogar bereits eingegangen seien die nicht unerheblichen Zuschüsse des Landes für diese Aktion der Bürgerbeteiligung, die landesweit Aufsehen errege.
Ernst Laufer, der dem Vorstand der Nachbarn angehört, hatte sich zur Verfügung gestellt, um die Fragen der Unterkirnacher zu beantworten. Ein Angebot, auch die Leitung des hiesigen Vorstands zu übernehmen, lehnte er mit Hinweis auf seine zahlreichen ehrenamtlichen Aufgaben ab. Doch er versprach, dem künftigen Unterkirnacher Vorstand mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Er machte ihnen auch klar, dass die Grabarbeiten am Hauptkanal bis zur Gründung eines Vorstands in Unterkirnach sehr wahrscheinlich bereits bei Dreihäusle angelangt sein werden. "Dann könnt ihr euch aussuchen, in welchem Zinken ihr anfangt", schmunzelte Laufer.