Am unteren Ende des Kuchibachs auf dem Ende seines Geländes hatte Weißer zwei große Betonrohre angebracht, die der Biber erst einmal zustopfte, um den Kuchibach anzustauen. Damit war der Hochbauingenieur nicht einverstanden und legte die Rohre wieder frei. Auch gut, dachte sich der Biber und legte weiter unten einen großen Staudamm an, dafür musste er einige oder vielmehr viele Birken fällen, denn der Staudamm ist gut 20 Meter lang. Auf dem Damm baute er eine stattliche Burg, und aus einem trockenen Areal schuf er einen ansehnlichen Teich, der auf gut einen Meter Tiefe kommt.
Jeden Tag macht Weißer einen Spaziergang mit Hund Rico zum neuen Teich und bewundert die Fortschritte. Rico, ein beachtlich großer Schäferhundmischling, wollte Bekanntschaft mit dem Biber machen, dieses Angebot lehnte Baumeister Biber ab und biss den guten Rico, der seitdem Vorsicht walten lässt.
Oft höre er es gewaltig platschen, wenn er sich dem Revier des Nagers nähere, dann springe er in den Teich und schlage mit seiner Schwanzkelle kräftig aufs Wasser, erzählt Weißer. Wahrscheinlich handele es sich inzwischen um eine ganze Familie Biber. Auf die Frage, ob er den Biber schon einmal gesehen hat, antwortet Weißer: "Unterhalb des Teichs, da legt er eine Drainage zum Hinterwasenweiher an." Warum, habe sich ihm noch nicht erschlossen, aber der Biber habe gewiss seine Gründe.
Sowohl die Biberbeauftragte Bettina Sättele als auch Roland Brauner vom Villinger Forstamt hätten sich die Bauarbeiten schon angeschaut, da er niemanden störe und Weißer die Biberbaustelle auch nicht benötige, lasse man ihn in Ruhe. "Der ist noch nicht fertig, der Damm wird immer höhee", meint Weißer, während Rico schon umdreht, sicher ist sicher.
Auf dem Rückweg zum Haus geht der Weg entlang des Hangs, der sich unterhalb der Zufahrt zum Unteren Ackerloch befindet. Hier habe er den reinen Fichtenbestand nach und nach ausgewechselt durch Buchen, dann seien von selbst Stiehleiche, Rotbuche, Nußbaum, roter und weißer Holunder sowie Eberesche gekommen, erklärt Weißer. Dadurch habe sich die Erde, die zum tollen Humus werde, total verändert und verströme einen frischen ätherischen Duft, zeigt er sich begeistert. Zurück geht es durch die Naturinsel Unteres Ackerloch und Weißer meint: "Mal sehen, was der Biber noch alles baut."
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