Manfred Riehle an einer selbst gebauten Holzliege, die repariert wird. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Werkhof: Winterdienst umfasst mehrere Aufgaben / 38 Kilometer Wegstrecke zu unterhalten

"Wenig Schnee heißt nicht wenig Winterdienst". Manfred Riehle, Werkhofleiter in Unterkirnach, räumt mit den Aussagen einiger Bürger auf, dass der Werkhof in einem schneearmen Winter kaum etwas zu tun habe.

Unterkirnach. Im Gespräch mit unserer Zeitung, an dem auch Bürgermeister Andreas Braun teilnimmt, wirkt er etwas müde. "Heute Nacht um 3 Uhr klingelte mein Wecker, ich hatte Frühdienst", klärt er auf. Auf die Bemerkung, es liege kein Schnee in Unterkirnach, antwortet er, das habe nichts zu bedeuten, es sei immer noch Winter. Also um 3 Uhr schaue er auf das Thermometer, das zeige drei Grad plus. Daher lege er sich noch einmal hin, aber um 4 Uhr klingele der Wecker wieder und dann sei Schluss mit der Nachtruhe, berichtet er.

Zeige das Thermometer weniger als drei Grad plus an, mache er sich auf den Weg in Richtung Unterkirnach. "Ich fahre durch das Groppertal und zum Moosloch hoch, wenn dort kein Schnee liegt, ist nirgends Schnee", so Riehle. Falls er zehn Zentimeter oder mehr der weißen Pracht vorfinde, rufe er die beiden Fahrer vom Werkhof an, auch Oskar Beha und ein Kollege würden informiert – und das Räumen beginne. Er selbst kümmere sich mit dem schmalen Fahrzeug um die Gehwege. Diese würden geräumt, ebenfalls vor der Schule, der Kirche, der Spielscheune und der alten Schule, anschließend werde gestreut. Auf den Treppen der Verbindungswege müsse man schippen, schön bergauf, da wisse man, was man getan habe, so Riehle.

Das Wetter sei oftmals unberechenbar. Wenn es abends kalt werde, müsse gestreut werden, fährt er fort. Die Gemeinde habe 38 Kilometer Wegstrecke, die geräumt werden müsse, es komme keine Langeweile auf. "Heute ist eine Beerdigung, da müssen zwei meiner Mitarbeiter das Grab ausheben und später wieder schließen, diese Mitarbeiter fehlen hier", erklärt Riehle. "Früher hatten wir hier ganz andere Winter, da lag Schnee und man musste nicht dauernd herumfahren und schauen, ob es anziehe und glatt werde. Wir hatten eine geschlossene Schneedecke." Auf die Frage, welchen Zeitraum er mit "früher" meint erklärt er, dass er schon seit 40 Jahren im Werkhof arbeite.

Doch im Winter gebe es im Werkhof weit mehr zu tun, so Riehle. Die Floße an der Spielscheune erhalten einen neuen Boden, die Rutsche und andere Spielgeräte würden in den Werkhof geholt und repariert, alle im Werkhof selbst gebauten Bänke und Liegen aus Vollholz würden neu gebaut und gegen die alten eingetauscht – auch die Holzauflagen von den Wanderbänken würden im Werkhof neu gebaut.

Dann meldet sich Bürgermeister Braun zu Wort: Er spricht ein großes Lob für die Werkhofmannschaft aus. "Wir benötigen wenig Fremdleistung und sparen damit Geld", so Braun. Was an Spielgeräten abgebaut und repariert werde sei immens, fährt er fort. Der Werkhof sei für eine große Bandbreite, unter anderem die Kläranlage, den Hochbehälter, das Bushäuschen oder die Tierscheune zuständig, erläutert er. Wenn die Gemeinde hier einen Mitarbeiter einspare, müsse sie das Doppelte für Fremdleistungen zahlen, betont Braun und erklärt: "Ich bin beeindruckt, was diese Truppe alles macht und welche Ideen die Mitarbeiter haben." Riehle zählt auf: "Wir acht Mitarbeiter, davon eine Halbtagskraft und ein junger Mann mit Handicap, dazu kommen noch zwei junge Damen, die ihr freiwilliges ökologisches Jahr leisten, das klingt sehr viel, aber wir müssen flexibel und schlagkräftig sein", so Riehle.