Fastnacht: Kieschtock geht in Flammen auf / Uwe Kreuzpointner überreicht Schlüssel aus Holz

Von Hella Schimkat

Unterkirnach. Große Trauer herrschte am Dienstagabend vor dem Unterkirnacher Rathaus: Bei satten minus zehn Grad Celsius hatten es sich die Kieschtöck mit Beerewieble und Holzwieber nicht nehmen lassen, dem Verbrennen des Kieschtock beizuwohnen. Die Zinkenräte und einige Kieschtöck kamen mit brennenden Kienspänen, das gab erstens warm und sollte zweitens dem Kieschtock Feuer unter die Strohhose machen.

Auch einige Bürger wollten das Spektakel sehen und sogar der Butzesel vom Cego Verein war gekommen und betrachtete griesgrämig sein spärliches Feuerchen am Kienspan. Angelika Fleig und ihr Fanfarenzug waren die ersten vor Ort und läuteten musikalisch das Ende der Fasnet ein.

Nur einer fehlte, und das war der Schultes, der mit Grippe das Bett hüten musste. Da Uwe Kreuzpointner wusste, dass der Schultes nicht kommen würde, hatte er den echten Rathausschlüssel fein zuhause gelassen und einen Schlüssel aus Holz mitgebracht. Den überreichte er Silke Muller vom Tourismusbüro und freute sich schon auf ein kleines Fest, wenn er den echten Schlüssel dem Schultes zurückgeben würde. Doch zuvor hatte er noch seine Bekanntmachung vorgelesen, dass es jetzt aus sei mit der Narretei und der Herrschaft der Fasnet im Rathaus. Als der Kieschtock, gut gestopft mit Stroh, in Flammen aufging, begann das große Geplärre. Gestandene Männer zückten ihre Taschentücher und schnieften hinein, sogar der Butzesel verdrückte einige Tränen, während die Holzwieber und Beerewieble fröhlich schunkelten und das Beste aus dem Trauerakt machten. Anschließend ging es in den Stadthof, wo man die Fasnet mehr oder weniger fröhlich begrub.