So idyllisch wird es im Frühjahr nicht mehr aussehen – Mitte April wird das alte Rathaus in Unterkirnach abgerissen. Foto: Archiv Foto: sb

Kieschtock-Zunft lädt kommenden Samstag ab 15 Uhr ein. Gemeinde sucht nach Investor für neue Bebauung.

Unterkirnach - Die Tage des alten Rathauses in Unterkirnach sind gezählt. Doch vor dessen Abriss wird noch mal kräftig gefeiert. Die Kieschtock-Zunft lädt am kommenden Samstag ab 15 Uhr zur Party im alten Rathaus ein.

Bürgermeister Gerold Löffler möchte bei der Feier vorbeischauen. "Mal sehen, was die mit meinem früheren Zimmer machen", merkt er humorig an und erinnert sich an die Fasnetsveranstaltungen der Kieschtockzunft. So diente das ehemalige Rathaus bereits am Schmotzigen und am Rosenmontag den Narren als geselliger Treff. Das Bürgermeisterzimmer habe sich in eine Bar verwandelt, schmunzelt Löffler und spricht von einer "interessanten Erfahrung".

Ähnlich vergnüglich wird es sicherlich auch am Samstag zugehen. Für zünftige musikalische Unterhaltung sorgen die Schönwälder "Luft- und Blechmusikanten". Es wird mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Am Abend ist dann Party auf zwei Ebenen für Jung und Alt angesagt, außerdem wird erneut ein Barbetrieb angeboten. Bei einem Rathaus-Quiz gibt es Preise zu gewinnen, und die Zunft wirbt mit dem Motto: "Nutzen Sie diese Gelegenheit, um unser altes Rathaus das letzte Mal zu begehen."

Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert hat schon einiges erlebt, erinnert Löffler an unterschiedliche Nutzungen, sei es im landwirtschaftlichen Bereich, als Wohnhaus, als Sozialstation und in den vergangenen Jahrzehnten eben als Rathaus. Doch in dieser Funktion erwies es sich als zu eng, weshalb im vergangenen Jahr der Umzug ins neue Rathaus realisiert wurde.

Das alte Rathaus hat nun – zumindest nach der Abriss-Party – endgültig ausgedient. Doch die Gemeinde hat bereits eine neuerliche Nutzung des Grundstücks im Blick. So sucht Löffler derzeit nach einem Investor für die "attraktiv" gelegene Fläche in der Ortsmitte.

Bebauung möglicherweise barrierefrei

Löffler schwebt eine barrierefreie Bebauung vor, die für Senioren aber auch für Jüngere interessant sein könnte oder aber auch eine Nutzung für betreutes Wohnen. Was letztlich dort entstehe, hänge natürlich auch von den Interessen des Investors und der Entscheidung des Gemeinderats ab, betont Löffler.

Das Gelände soll nach dem Abriss und bis zur Wiederbebauung begrünt und mit Bänken ausgestattet werden. Artur Makowe von der Hauptverwaltung ergänzt, dass der am alten Rathaus stehende Brunnen entfernt und erstmal im Werkhof zwischengelagert werde, bis ein neuer Standort gefunden sei.

Finanziell bewegt sich die Gemeinde auf sicherem Terrain. So wurden für den Abriss 30.000 Euro im Haushalt eingestellt. Die Vergabe der Arbeiten an den günstigsten Bieter erbrachten dann aber lediglich Kosten von 17.000 Euro. Hinzu kommen weitere Rückbauarbeiten. Doch Löffler geht davon aus, dass die 30.000 Euro nicht aufgebraucht werden.

Löffler machte sich gestern schlau, wann das alte Rathaus dem Erdboden gleichgemacht wird: Mitte April sei es soweit, teilte ihm das Abbruchunternehmen mit.