Das Dachgeschoß des gemeindeeigenen Gebäudes Unterbergstraße 27 in Horgen soll im nächsten Jahr ausgebaut werden. Derzeit ist das Gebäude mit 17 Flüchtlingen belegt. Foto: Weisser

Bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen setzt die Gemeinde Zimmern verstärkt auf eigene Immobilien und dafür weniger auf Containerlösungen.

Zimmern o.  R - Die Kosten für Sozialunterkünfte werden den Zimmerner Haushalt 2023 deutlich belasten. Die Unterbringung und Betreuung geflüchteter Menschen sei für die Gemeinde eine sehr große Herausforderung, hieß es in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Das Gremium und die Verwaltungsspitze hatten sich zuvor in einer Klausursitzung intensiv zu diesem Themenbereich ausgetauscht. Anmietung, Sanierung und Umbau von vorhandenen Einrichtungen binde viel Zeit im Bauamt, im Bauhof und bei den Hausmeistern.

Klausursitzung des Gemeinderats

Aktuell sind in der Gemeinde 87 Flüchtlinge registriert. Davon stammen 41 (31 Erwachsene und zehn Kinder) aus der Ukraine. 46 haben andere Nationalitäten. Von den 87 angemeldeten Flüchtlingen wohnen 57 in kommunalen Gebäuden oder in von der Gemeinde angemieteten Räumlichkeiten. 30 Personen aus der Ukraine sind privat untergebracht.

Das Soll für Flüchtlinge aus der Ukraine liegt bei 67 Personen. Die derzeitige Aufnahmeverpflichtung weiterer 26 Menschen könne durch die Anmietungen und dem weiteren Kauf einer Immobilie erfüllt werden, wurde erklärt. Im Eigentum der Gemeinde stehen bisher die Unterkünften in der Bergstraße (Flözlingen), im Mühlenweg (Stetten), in der Unterbergstraße (Horgen) sowie in der Zimmerner Hans-Jakob-Straße. Im Kernort hat die Gemeinde in den vergangenen Monaten vier weitere Objekte angemietet.

Orientierung am Bedarf

Für Anfang 2023 seien 21 weitere Personen angekündigt. Nach Fertigstellung des Gebäudes Mühlenweg in Stetten können 23 Geflüchtete einziehen. Acht Plätze stünden dort bereits Ende des Jahres zur Verfügung. Im Frühjahr 2023 soll der Ausbau des Gebäudes in der Unterbergstraße erfolgen. Sollte der Bedarf abnehmen, könnten die angemieteten Objekte wieder aufgegeben werden.

Von Containerlösungen will die Gemeinde vorerst Abstand nehmen. Bei den momentanen Zahlen geht man davon aus, die Unterbringung anderweitig bewerkstelligen zu können.

Die Mietkosten für Container lägen für zwei Jahre bei 250 000 Euro. Dabei seien Kosten für Vorarbeiten noch nicht eingerechnet.

Mitarbeiterin für Betreuung gefunden

Für die Betreuung der geflüchteten Menschen wurde das Mitarbeiterteam aufgestockt. Die bisherige geförderte 75 Prozent-Stelle ist auf 100 Prozent erhöht worden.

Zudem hat der Gemeinderat eine weitere auf ein Jahr befristete 75 Prozent-Stelle bewilligt. Eine neue Mitarbeiterin – so wurde verkündet – sei bereits gefunden worden. Zum 1. November 2022 nehme sie den Dienst auf.

Große Unterstützung erhalte die Gemeinde von Ehrenamtlichen, hob Bürgermeisterin Carmen Merz hervor.