Gilbert Furian saß sieben Monate in Hohenschönhausen in DDR-Untersuchungshaft. Heute hat er die Schlüssel und gibt Führungen. Foto: Susanne Hamann

Das ehemalige Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen ist heute eine Gedenkstätte. Bei einer Führung mit Zeitzeuge Gilbert Furian lässt sich erahnen, wie gnadenlos die DDR mit unliebsamen Bürgern umging und welches Unrecht hier geschah.

Laute Geräusche sind streng verboten. Kein Klopfen, kein Pfeifen, kein Singen. Vor allem die Musik fehlt Gilbert Furian während seiner Haft im Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Hohenschönhausen. In seiner Freizeit singt der damals 40-Jährige im Chor, Stimmlage Bass. Im Stasi-Knast hat er keine Stimme und keinen Namen mehr, hier werden politische Gefangene als Nummer geführt: Nummer 314/1. Zelle 314, linke Pritsche.