Wegen umfangreicher Bauarbeiten ist die Hauptzufahrt zum Gewerbegebiet Auf Gehrn gesperrt. Foto: Maier

Geschäftsführer im Gewerbegebiet kritisieren mangelnde Informationen und klagen über Umsatzeinbußen.

Balingen - Keine Informationen, Beeinträchtigungen, Umsatzeinbußen - verärgert sind Geschäftsleute Auf Gehrn, weil die Zufahrt ins Gewerbegebiet wegen einer Baustelle seit mehr als einer Woche vollständig gesperrt ist - und das voraussichtlich noch bis Ende November.

"Auf der Abfahrt Balingen-Süd der B  27 und der Querspange zur B  463 Richtung Albstadt sowie auf der Zufahrt zum Gewerbegebiet wird die komplette Fahrbahn erneuert. Die Arbeiten beginnen am Montag, 19. Oktober." So lautete die Meldung über die umfangreiche Straßenbau-Maßnahme. Von der "Baustelle direkt vor dem Haus" erfuhr Stefan Jetter, Geschäftsführer von Blumen im Fachkauf in der Lange Straße, aber erst wenige Tage vorher, eben aus der Zeitung. Eine "gewisse Unzufriedenheit" ist bei ihm angesichts dieser Informationspolitik der Stadt aufgekommen: "Weder wir noch unsere Kunden haben uns darauf vorbereiten können", hält er fest, und das gerade vor Allerheiligen, was für das Geschäft immer mit einer "Hochphase" verbunden sei.

Kundenrückgang und Umsatzeinbußen

Da sich die Baustelle noch einige Zeit hinzieht, rechnet Jetter mit Umsatzeinbußen. Viele seien angesichts der Umleitungen verunsichert, und gerade Ältere trauten sich erst gar nicht, ins Gewerbegebiet zu fahren.

Von einem "spürbaren Kundenrückgang" spricht auch Jörg Heindel vom Kölle Zoo in den Wasserwiesen. Kunden hätten sich zudem über die umständliche Anfahrt beschwert. "Wir haben keine Informationen erhalten, dass bald gebaut wird", hält er weiter fest. Die Baustelle sei erst bemerkt worden, als die Mitarbeiter eine Umleitung fahren mussten und daher zu spät zur Arbeit kamen.

Erst als das "Chaos" im Gange war, ist Roman Dehner, Geschäftsführer des Seat-Autohauses, auf die Baustelle und die damit verbundene Sperrung aufmerksam geworden. Er klagt nicht nur darüber, dass es für Kunden schwierig sei, zum Autohaus zu kommen. Zudem seien vor allem Auswärtige bei Probefahrten länger unterwegs als geplant. Und seinen Hol- und Bringservice hat er vorerst eingestellt, ebenfalls wegen der längeren Fahrzeiten. Angesichts dieser Widrigkeiten fragt er sich, ob nicht alles hätte etwas entspannter über die Bühne gehen können, zum Bespiel mit einer Straßensanierung in Etappen.

"Und jetzt gehen die Arbeiten nicht voran"

Diese Ansicht vertritt auch Emmanuel Tsalis, Geschäftsleiter vom Bauhaus in der Langen Straße. Es hätte zunächst ein Teil der Baustelle gesperrt werden und ein anderer geöffnet bleiben können, danach umgekehrt. Denn jetzt schon habe er Umsatzeinbußen von rund 25 Prozent zu beklagen, und das bereits lange vor dem angekündigten Bauende am 20. November - wobei Tsalis bezweifelt, ob dieser Termin eingehalten werden kann: "Zuerst kamen die Bulldozer ohne Ankündigung, und jetzt gehen die Arbeiten nicht voran."