45 neue Studenten können ab dem kommenden Wintersemester den neuen Studiengang Bioökonomie studieren Foto: Max Kovalenko/PPF

Die Universität Hohenheim legt einen Schwerpunkt auf Bioökonomie. Die drei Fakultäten der Universität haben dafür einen gemeinsamen Master-Studiengang konzipiert.

Die Universität Hohenheim legt einen Schwerpunkt auf Bioökonomie. Die drei Fakultäten der Universität haben dafür einen gemeinsamen Master-Studiengang konzipiert.

Stuttgart - Einer für alle, heißt es von Oktober an in der Universität Hohenheim: Die drei Fakultäten Natur-, Agrar- und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften haben sich zusammen geschlossen und einen gemeinsamen Masterstudiengang in Bioökonomie konzipiert. Dieser richtet sich an Studenten mit einem Bachelor-Abschluss in Wirtschaft, Technik, Ernährung/Lebensmittel oder Agrar.

„Die Universität Hohenheim setzt über alle Fakultätsgrenzen hinweg auf den Schwerpunkt Bioökonomie“, sagte Stephan Dabbert, Rektor der Universität, bei der Vorstellung des neuen Studiengangs am Donnerstag. Dass eine Universität die gesamte Breite ihres Fachwissens in einen Studiengang fließen lässt, sei europaweit einzigartig. „Natürlich gab es auch vorher schon fakultätsübergreifende Zusammenarbeit, doch der Studiengang wirkt wie ein Katalysator, der das noch verstärkt“, sagte Dabbert.Von Konkurrenzdenken zwischen den Fakultäten will niemand etwas wissen.

Die Seminare werden auf englisch gehalten

Das Thema Bioökonomie ist kein Neuland für die Universität, legt sie doch auch in der Forschung den Schwerpunkt darauf. Zusammen mit fünf Partner-Universitäten in Europa, Nord- und Südamerika betreibt sie ein internationales Netzwerk für Studenten, Doktoranden und Forscher zum Thema Bioökonomie. Ein wichtiges Thema, da fossile Rohstoffe wie Erdöl immer knapper werden. Bioökonomie setzt dagegen auf erneuerbare Rohstoffe und Energie von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen. Um den komplexen Wandel der Wirtschaft zur Bioökonomie voranzutreiben braucht es laut Dabbert Studenten, die sich in dem gesamten Spektrum auskennen. „Wir werden einen neuen Typus von Absolventen haben, die breit aufgestellt, aber trotzdem spezialisiert sind“, sagte Dabbert.

Da die Studenten unterschiedliche Bachelor-Abschlüsse gemacht haben, bekommen sie im ersten Jahr das Basiswissen der anderen Studienrichtungen vermittelt. Durch ein praktisches Projekt im zweiten Jahr in Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen erfahren die Studenten die unterschiedlichen Aspekte der Wertschöpfungskette. Von der Entwicklung bis zur Markteinführung begleiten sie dabei ein Produkt. Der erste Schritt der Wertschöpfungskette liegt in der nachhaltigen Produktion der Rohstoffe – und damit im Fachgebiet der Agrarwissenschaften. Im zweiten Schritt kommen die Naturwissenschaften zum Zug, wenn es darum geht, die Rohstoffe weiterzuverarbeiten und vor allem als Lebensmittel nutzbar zu machen. In den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sollen die Studenten schließlich lernen, wie man die Bioökonomie den Unternehmen, der Politik und den Haushalten näherbringt.

45 Studenten können den neuen Master im kommenden Wintersemester belegen. Voraussetzung ist, dass sie zu den besten 40 Prozent ihres Jahrgangs gehören und über gute Englischkenntnisse verfügen, da die Seminare auf englisch gehalten werden.

Bewerbungsschluss ist am 15. Juni. Informationen sind unter www.uni-hohenheim.de/bioecon-msc erhältlich .