Auch die Feuerwehrabteilung Kälberbronn setzt auf einen Unimog, davor steht mit dem 411er ein Klassiker. Foto: Schwark

Als echten Erfolg kann die Regionalgruppe Nordschwarzwald des Unimog-Clubs Gaggenau das 16. Unimog-Treffen im Steinbruch auf dem Lattenberg verbuchen.

Dornstetten - 120 Unimog-Besitzer waren angereist – überwiegend aus der Region und dem Südwesten, aber auch aus Hessen. Vertreten waren nahezu alle Baureihen des Fahrzeugtyps, der auf der ganzen Welt seinen Siegeszug angetreten hat. Begonnen hat alles mit dem Unimog 70200, den die Firma Böhringer in Göppingen von Juni 1948 bis April 1951 fertigte. Dann wurde die Produktion an Daimler-Benz verkauft. Richtig voran ging es mit dem Unimog 411, der im Mercedes-Benz-Werk in Gaggenau zwischen 1956 und 1974 insgesamt 39 581-mal vom Band ging. Einige unverwüstliche 411er, allesamt liebvoll von ihren Besitzern gepflegt, waren am Wochenende in Dornstetten zu sehen.

Die Erfolgsgeschichte des Unimogs ist ungebrochen. So wird derzeit die Baureihe 405 in Wörth in der Pfalz gefertigt, deren Fahrzeuge vielfach bei Kommunen, Betrieben oder Landwirten im Einsatz sind. Weiterhin wird auch der hoch geländegängige Unimog der Baureihe 437.4 hergestellt.

Warten aufs Taxi

Das Wetter hatte am Sonntag ein Einsehen. Während es am frühen Morgen noch wie aus Kübeln schüttete, verzog sich der Regen pünktlich zum Beginn der Veranstaltung. Mehrere Unimog-Fans waren schon gegen 9 Uhr vor Ort, um die Ankunft der ersten Fahrzeuge nicht zu verpassen. Unermüdlich waren rund 40 Mitglieder der Regionalgruppe Nordschwarzwald im Einsatz, um Hunderten von Besuchern einen schönen Tag zu ermöglichen.

Als Renner erwies sich nach wie vor das Angebot an die Besucher zur Mitfahrt in einem Unimog. Bis zu 20 Fahrzeuge waren gleichzeitig auf der rund 800 Meter anspruchsvollen Strecke im Steinbruch auf Tour. Geduldig warteten Groß und Klein auf ihr "Taxi", bevor sie auf ihrer Fahrt über fünf kernige Steigungen und Abfahrten ein Abenteuer erlebten. Und das Ganze auch noch für einen guten Zweck: Der Erlös der Mitfahrten geht an die Nachsorgeklinik Tannheim.

Spezialfahrzeug mit Reifenwechselanlage

Sicherheit stehe bei den Fahrten an erster Stelle, betonte Regionalgruppenleiter Alex Bohnet. Wie man bei solch schwierigen Bedingungen am besten vorankommt, verdeutlichte ein Experte, der Diplom-Ingenieur Gisbert Hindenach. Er hat bereits fünf Bücher über den Unimog verfasst. In einem Film zeigt er zudem in 18 Lektionen, wie man sich sicher mit einem Unimog im Gelände bewegt.

Neben den Geländefahrten wurde auch ein interessantes Rahmenprogramm geboten. Ein Hingucker waren aus Holz gefertigte Unimog-Modelle. Die Firma Wackenhut stellte ein Spezialfahrzeug mit Reifenwechselanlage vor. Sauber in mehreren Reihen aufgereiht, konnten die Besucher die Unimog-Flotte bestaunen. Mit ihrem universellen Einsatzspektrum sind die Fahrzeuge weltweit im Gelände und selbst im Watt bis 1,20 Meter Wassertiefe im Einsatz.

SG Dornstetten bewirtet

Für die Bewirtung sorgten die Mitglieder der SG Dornstetten. Ihnen dankte Regionalgruppenleiter Bohnet ebenso wie der Firma Kaltenbach für das Überlassen des Steinbruchs. Bei Bohnet zu Hause in Tumlingen ist die ganze Familie vom Unimog- Virus infiziert. Den ersten kaufte Bohnet vor rund elf Jahren, jetzt besteht seine Sammlung aus fünf Fahrzeugen.

Frank Hertenberger aus Sulz-Holzhausen war mit einem 411er, Baujahr 1957, gekommen. Unimogs ließen ihn seit seiner Lehre in einem Autohaus in Oberndorf nicht mehr los. Aus Bühl reiste Manuel Aeitz mit Lebensgefährtin Romina an. Er hatte seinen Unimog 10311, Baujahr 1986, mit langem Radstand von der Bundeswehr gekauft. Mit ihm soll kommendes Jahr die Hochzeitsfahrt erfolgen. Aeitz schätzt einfach die deutsche Wertarbeit: "Unimog bleibt halt Unimog", sagt der Badener.

Der Club und die Regionalgruppe

Der Unimog-Club Gaggenau hat mittlerweile rund 8000 Mitglieder in 45 Ländern, die Regionalgruppe Nordschwarzwald rund 250. Ziel des Vereins ist es, den Unimog weiterhin in seiner Historie zu erhalten. Die Regionalgruppe trifft sich jeden zweiten Freitag im Monat um 19.30 Uhr im Gasthof Linde in Oberiflingen zum Stammtisch. Interessierte sind willkommen.