Hans-Dieter Leins (rechts neben dem Torwart) mit der damaligen Mannschaft des SV Baiersbronn in den 1970ern Foto: Leins

Hans-Dieter Leins, Presse- und Stadionsprecher des SV Baiersbronn, engagiert sich seit mehr als 50 Jahren für den Fußball in seinem Verein. Im Jubiläumsjahr des SVB, wenn Leins ebenfalls einen „Runden“ feiert, will er seine Tätigkeiten allerdings in jüngere Hände abgeben.

Über 100 Jahre SV Baiersbronn können sich die Vereinsmitglieder im kommenden Jahr freuen. Bereits jetzt bereitet man sich im Murgtal auf das Festjahr vor. Einen Haken hat die Sache allerdings, denn es wird auch das Jahr sein, in dem Hans-Dieter „Hadi“ Leins seine Aufgaben im Verein niederlegen wird.

 

Seit mehr als 50 Jahren gehört er dem SV Baiersbronn an. Dabei ist er eigentlich „ein Freudenstädter“, erzählt der 68-Jährige. Nach Baiersbronn kam er nur, weil er nach der Jugend einen Verein suchte. Denn die Spvgg Freudenstadt spielte damals in der Schwarzwald-Bodensee-Liga und „für mich hätte es von der Leistung her nicht gereicht“, so Leins ganz offen. 1974 wechselte er nach Baiersbronn. Mit dem Team spielte er mal Bezirks- oder auch Kreisliga. Bis 1986 war der Linksverteidiger, der zwischenzeitlich auch Kapitän war, 370-mal für Baiersbronn aktiv.

Aber nicht nur auf dem Feld prägte er den Verein aus dem Murgtal. Denn auch als Jugendtrainer und Abteilungsleiter engagierte sich Leins.

Von 1988 bis 2002 übte er das Amt aus. In dieser Zeit organisierte er vom Hobbyturnier bis zu prestigeträchtigen Veranstaltungen, die auch von Profiteams wahrgenommen wurden, alles. Als 1994 die neue Sportanlage des SV Baiersbronn eingeweiht wurde, gab sogar der VfB Stuttgart sein Stelldichein. Doch vor 3500 Zuschauern verlor das Team aus der Landeshauptstadt mit 1:2 gegen den 1. CfR Pforzheim. „Die waren so enttäuscht, dass sie in der Kabine den Kuchen gegen die Wand geworfen haben“, erzählt Leins.

Nationalmannschaften in Baiersbronn

Auch die französische Nationalmannschaft nutzt das Gelände für die Vorbereitung auf die Europameisterschaft 1996. Zwei Jahre später standen sich die Nationalmannschaften von Island und Südafrika auf dem Baiersbronn Sportgelände gegenüber.

Auch in der Liebe findet Hans-Dieter Leins in Baiersbronn sein Glück. 1983 lernt er bei einem Sportevent seine Frau kennen. Zwei Söhne entstammen der Ehe. Beide waren ebenso sportbegeistert – Steffen als Basketballer und Sebastian ebenfalls als Fußballer. Mittlerweile hat Leins auch drei Enkel. Der Jüngste ist mit vier Jahren schon fleißig am Ball.

Hans-Dieter Leins beschränkte sein Engagement nicht nur auf den Fußball im Murgtal. Als er 2002 sein Abteilungsleiteramt abgibt – Presse- und Stadionsprecher ist er bis heute – wird er Mitglied im Bezirksvorstand, ist lange auch Schriftführer und Ehrenamtsbeauftragter beim Bezirk. 2019 erhält er vom Württembergischen Fußballverband (WFV) die Verbandsehrennadel in Gold. 2023 wird er nach 21 Jahren aus dem Bezirksvorstand verabschiedet. 2021 war seine Frau verstorben. Ein herber Rückschlag für den Vereinsmann, der sich von nun an einfach nicht mehr ganz so fühlte, als wäre er noch mit dem Kopf bei der Sache, wie er sagt.

Einen Wunsch hat er

Hans-Dieter Leins fehlt mit seinen 68 Jahren nur noch der DFB-Ehrenamtspreis. Diesen würde er sich als Abschluss für das Jubiläumsjahr 2026 von seinem Verein wünschen, denn dafür muss er vorgeschlagen werden. „2026 werde ich 70, dann reicht es auch“, sagt der umtriebige Leins, der im Vorfeld aber noch sein ganzes Wissen einsetzt, um die Chronik des Vereins der letzten Jahre niederzuschreiben.

Kommenden Sonntag wird Leins aber erstmal wieder seinem SV Baiersbronn die Daumen drücken, wenn es mit der Bezirksliga wieder los geht. Beim 1. FC Altburg werden er und sein mittlerweile 97-jähriger Vater sowie Sohn Sebastian das Team unterstützen. Denn der wohnt mittlerweile in Altburg, sieht den ehemaligen Mannschaftskollegen Kevin Braun und Co. aber immer noch gerne zu.