In Tansania ist ein Passagierflugzeug im Victoriasee gestürzt. Foto: dpa/Uncredited

Bei einer missglückten Landung eines Passagierflugzeuges wegen schlechten Wetters am Victoriasee im Nordwesten Tansanias sind am Sonntag mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.

Bei einer missglückten Landung eines Passagierflugzeuges wegen schlechten Wetters am Victoriasee im Nordwesten Tansanias sind am Sonntag mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. „Alle Tansanier trauern mit Ihnen um die 19 Menschen, die bei diesem Unfall ums Leben gekommen sind“, sagte der Regierungschef Tansanias, Kassim Majaliwa, auf dem Flughafen Bukoba, wo das aus Daressalaam kommende Flugzeug landen sollte.  

26 Personen im Krankenhaus

Insgesamt waren 43 Menschen an Bord des Fliegers, davon 39 Passagiere, zwei Piloten und zwei Besatzungsmitglieder, wie ein örtlicher Polizeibeamter bereits zuvor am Mittag gesagt hatte. 26 Menschen wurden den Angaben zufolge in ein Krankenhaus gebracht. 

Zunächst war nicht klar, ob sich unter den 19 Toten auch Retter befanden, die bei den Bergungsarbeiten ertranken, oder ob mehr Menschen an Bord des Flugzeugs waren, als bisher bekannt war. Es bestehe die Möglichkeit, dass zwei der Toten nicht an Bord waren, sondern während der Rettungsarbeiten gestorben seien, sagte ein Polizeivertreter aus Kagera.

Maschine auf dem Weg nach Bukoba

Die Maschine der Fluggesellschaft Precision Air stürzte nach Angaben eines weiteren Beamten kurz vor der Landung etwa 100 Meter vom Flughafen der Stadt Bukoba entfernt in den Victoriasee. Der Polizei zufolge war Flug PW 494 auf dem Weg von der Wirtschaftsmetropole Daressalam nach Bukoba am Victoriasee. Bei dem Flugzeug soll es sich um eine Maschine des Typs ATR 42-500 des französisch-italienischen Unternehmens ATR handeln.

Precision Air bestätigte den Unfall und erklärte, ein Rettungsteam sei an den Unglücksort entsandt worden. Das Unternehmen ist die größte private Fluggesellschaft des ostafrikanischen Landes und betreibt neben Inlands- und Regionalflügen auch private Charterflüge zu beliebten Urlaubszielen wie dem Serengeti-Nationalpark.

Örtliche Medien zeigten Videoaufnahmen, wonach das Flugzeug weitgehend unter Wasser stand. Die Einsatzkräfte und auch Anwohner versuchten, die Maschine mithilfe von Seilen und Kränen aus dem Wasser zu heben.

Samia Suluhu Hassan bekundet Beileid

Tansanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan sprach den Betroffenen des Unglücks ihr Beileid aus. „Bleiben wir ruhig, während die Rettungsarbeiten weitergehen und beten wir zu Gott, dass er uns hilft“, schrieb sie im Onlinedienst Twitter.

Der Victoriasee ist mit rund 70.000 Quadratmetern etwa so groß wie Irland und Teil der drei ostafrikanischen Staaten Tansania, Kenia und Uganda. Es handelt sich dabei um das größte Binnengewässer Afrikas.

Vor fünf Jahren waren in Tansania elf Menschen gestorben, als ein Flugzeug eines Safari-Unternehmens im Norden des Landes abgestürzt war.