Um dem Thema Demenz eine größere Öffentlichkeit zu verschaffen, ist Verena Röck aus Schwenningen im Bodensee von Überlingen nach Dingelsdorf geschwommen.
In ihren Fokus geriet das Thema Demenz, weil ihre 94-jährige Großmutter an Demenz erkrankt ist. Also beschloss die 30-Jährige, im Rahmen der bundesweiten Demenzwoche von Überlingen nach Dingelsdorf zu schwimmen. Sie ist hauptberuflich für humanitäre Projekte tätig und überlegte deshalb auch bei dieser Aktion, wie sie noch andere mit ins Boot holt. Die Strecke zwischen Überlingen und Dingelsdorf stand zwar auf der To-do-Liste ihrer Großmutter – und blieb dort.
Verena Röck stammt aus Schwenningen, war viele Jahre im Team Synchronschwimmen des SSC Schwenningen. In ihrem Bekanntenkreis und über soziale Medien rührte sie die Werbetrommel. Denn sie wollte dem Deutsche Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Spenden zukommen lassen. Außerdem unterstrich sie, es handele sich um ein Mitmachprojekt. Das bedeutete konkret, ein Forum zu schaffen, bei dem Angehörige und Freunde von Demenzkranken über ihre Erfahrungen und Sorgen berichten. „Wenn man was tun will, kann man was bewegen“, diese Überzeugung lebt sie und freut sich, auch bei diesem Thema viele Unterstützer gefunden zu haben.
Die Vorbereitung
In rund zweieinhalb Monaten stellte sie die Aktion „Zwischen Ufern“ auf die Beine. neben dem nötigen Schwimmtraining gehört die Öffentlichkeitsarbeit dazu. Außerdem darf man auch als Einzelperson nicht einfach so über eine längere Strecke im Bodensee von A nach B schwimmen. „Wenn man sich als Schwimmerin mehr als 300 Meter vom Ufer entfernen will, muss man mindestens eine Boje mit sich führen, um von kreuzenden Booten und Schiffen bemerkt zu werden.“ Sie fragte bei der DLRG Überlingen an, und dort erklärten sich sofort zwei Rettungsschwimmer bereit, ihre Schwimmstrecke abzusichern. „Viele Leute haben sich begeistern lassen, auch wenn sie selbst nicht direkt davon profitiert haben“, freut sie sich.
Los ging es dann am Samstag, 20. September, bei idealen Bedingungen. Viel Sonne, 28 Grad Celsius Außentemperatur und ruhiges Wasser. Im Schlepptau hatte Verena Röck ein Schlauchboot, das mit Steinen befüllt war. Auf jedem einzelnen Stein standen persönliche Stichworte zum Thema als Symbol für all die Lasten, die Betroffene mit sich tragen. „Für die rund zwei Kilometer lange Strecke habe ich 52 Minuten – mit zweimal kurz Anhalten wegen kreuzender Schiffe – gebraucht“, erzählt sie. Ihr Ziel, dem Thema Demenz Aufmerksamkeit zu verschaffen, sieht sie erreicht. Und sie ist dankbar für die große Unterstützung für ihr Projekt.
Infos im Web
DZNE
Über das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. kann man unter www.dzne-Stiftung.de erkundigen.
Erfahrungen
mit Demenzkranken konnte man unter der eigens eingerichteten E-Mail-Adresse zwischen.ufern@gmail.com teilen.