Die Spuren des Horrorcrashs sind noch deutlich zu sehen. Vor wenigen Jahren kam ein Hörschwager Motorradfahrer hier ums Leben. Das Kreuz erinnert daran. Foto: Rahmann

Nach dem tödlichen Horrorcrash zwischen Trochtelfingen und Hörschwag wird die Polizei in Kürze Zahlen bekannt geben. Zum Zustand der Verletzten macht sie jedoch keine Angaben.

Gefühlt kracht es auf dieser Straße regelmäßig. Das größte Boulevard-Blatt Deutschlands hat diesen Streckenabschnitt der Landesstraße 385 zwischen Burladingen-Hörschwag und der Nachbargemeinde Trochtelfingen im Landkreis Reutlingen nach dem jüngsten Horrorunfall als „Unfallschwerpunkt“ bezeichnet.

Ein Gefälle in der Kurve und keine Sicht auf den Gegenverkehr – das ist gefährlich. Foto: Rahmann

Dabei war ein Fahrer in einer berüchtigten Kurve auf die Gegenfahrbahn gekommen und mit einem Mercedes zusammengekracht. Der junge Mann starb, nachdem ihn die Rettungskräfte aus seinem Auto geschweißt hatten, noch an der Unfallstelle. Die Mutter und ihre zwei Kinder, die im entgegenkommenden Mercedes saßen, wurden schwer verletzt und in die Klinik gebracht.

Wohl der bislang schlimmste Unfall an dieser Stelle, an der vor wenigen Jahren ein Motorradfahrer aus Hörschwag sein Leben verlor, was das ganze Dorf erschütterte. Stimmt es wirklich, dass der Abschnitt ein Unfallschwerpunkt ist?

Keine voreiligen Schlüsse ziehen

Beim zuständigen Polizeipräsidium in Reutlingen versichert die Pressestelle auf Anfrage unserer Redaktion, diese These mit Zahlen und Fakten demnächst zu untermauern – oder zu widerlegen. „Wir führen ja eine Unfallstatistik“, sagt einer der Pressesprecher am Tag nach dem Unfall, will aber keine voreiligen Schlüsse ziehen, sondern die Auswertungen seiner Kollegen abwarten.

Dabei sind die zahlreichen Schilder auf diesem Streckenabschnitt, die vor Ausfahrten und Einfahrten warnen und auf die Gefahrenstellen hinweisen, schon beredt genug. Ebenso wie die Unfallstelle selber. Da ist das ausgelaufene und abgebundene Öl auf der Straße noch deutlich zu erkennen, überall am Straßenrand und im Gras daneben liegen noch Plastikteile von Autos, von Blinkern, Stoßstangenteilen oder den zerschmetterten gläsernen Lampen.

Auch die Zeichnungen und Markierungen der Polizei, die mit den Rettungskräften den großen Einsatz zu bewältigen hatte, sind zu sehen.

Darüber, wie es den drei Verletzten geht, der Mutter und ihren zwei Kindern, will die Polizei am Dienstag nichts Weiteres sagen. Das, so der Pressesprecher, mache sie nie, weil nur die Ärzte darüber Auskunft geben könnten – und das auch nur an Angehörige. Nur falls ein Unfallbeteiligter sterben sollte, werde das zuständige Präsidium noch einmal in einer Mitteilung informieren. Jeder wünscht sich, dass diese Mitteilung nach dem schweren Unfall für immer ausbleibt.