Am Vatertag ziehen viele mit dem Bollerwagen los und trinken dabei Alkohol. In der Vergangenheit nahmen einige dieser Ausflüge kein gutes Ende. (Symbolbild) Foto: dpa

Ob Wandern mit Bollerwagen oder geselliges Zusammensein beim örtlichen Dorfhock - zum klassischen Vatertagsprogramm gehört für viele Alkohol. In den vergangenen Jahren führte der jedoch auch zu teils schlimmen Unfällen. Wir haben bei der Polizei nachgehakt, ob es dieses Jahr am Vatertag in der Region deshalb verstärkt Kontrollen geben soll.

Ein Traktor-Gespann, auf dessen Anhänger mehrere Männer sitzen, Alkohol trinken, Musik hören und feiern, kippt am Vatertag 2010 auf der B 27 bei Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) um. Die Männer stürzen übereinander und fallen auf die mit Scherben übersäte Straße, auf der nun der Anhänger seitlich liegt. Viele sind verletzt und bluten stark. 

Gut ein Jahr später passiert in Stetten (Kreis Rottweil) am Vatertag ein ähnlicher Unfall: Mehrere stark alkoholisierte Männer stehen während der Fahrt mit einem Traktor-Gespann auf und stürzen plötzlich seitlich vom Anhänger. Dabei durchbrechen sie die Schutzumrandung. Zwei der Männer müssen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Im selben Jahr stürzt ein 28-Jähriger am Vatertag in Harthausen (Kreis Esslingen) von der Ladefläche eines Traktoranhängers und zieht sich dabei schwere Verletzungen zu - der Anhänger des Schleppers überrollt ihn. Ein Jahr später, am 1. Mai 2012, stürzt ein Mann im Blumberger Stadtteil Fützen (Schwarzwald-Baar-Kreis) bei dem Versuch, auf den Anhänger eines Traktor-Gespanns zu steigen. Dabei verletzt er sich am Kopf. Am 1. Mai 2016 kippt der selbstgebaute Wagen einer Gruppe aus Seelbach (Ortenaukreis) seitlich auf die Straße. Zehn Menschen verletzten sich, vier davon schwer. 

Betrunkener überfährt an Vatertag drei Menschen

Besonders schlimm endet ein Verkehrsunfall am Vatertag 2013: Ein betrunkener Autofahrer überfährt bei Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) drei Männer, die mit ihrem Bollerwagen unterwegs sind. Ein 37-Jähriger und ein 46 Jahre alter Mann sind sofort tot, der 41-jährige Begleiter ist mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Autofahrer rast ungebremst in die Gruppe, die am Fahrbahnrand unterwegs ist. Er ist inzwischen verurteilt worden.

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Immer wieder kommt es am Vatertag aber auch zu körperlichen Auseinandersetzungen, wie im Jahr 2015 in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis), als zwei junge Männer einen Dritten verprügelt haben. Dieser zieht sich dabei mehrere Prellungen und zwei große Hämatome am Kopf zu. Alle drei Beteiligten sind alkoholisiert.

Im Jahr 2016 verzeichnete die Polizei am Vatertag zahlreiche Motorradunfälle, bei denen einige Biker schwer verletzt worden sind. In Südbaden kämpfen zwei von sechs in vier Stunden verunfallten Bikern um ihr Leben. Doch auch bei Offenburg (Ortenaukreis) ist in diesem Jahr ein 24-jähriger Motorradfahrer lebensgefährlich verletzt worden - wie auch ein Motorradfahrer auf der A 81 zwischen den Anschlussstellen Oberndorf und Sulz (Kreis Rottweil), der stark abbremsen muss, weil ein Auto ihn beim Überholen übersieht. 

Polizei kündigt gängige Kontrollen an

Zahlreiche weitere Unfälle und Schlägereien sind in den vergangenen Jahren an den Vatertagen in der Region verzeichnet worden. Doch wird die Polizei deshalb dieses Jahr am Vatertag vermehrt Kontrollen durchführen? "Wir sind im Rahmen der Streife auf Eventualitäten vorbereitet", sagt Dieter Popp, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Konstanz. Der Verkehr werde natürlich kontrolliert, jedoch im Rahmen der gängigen Verkehrskontrollen. Natürlich reagiere die Polizei aber auf bestimmte Aktionen bei den vielen Festen, wenn es nötig sei, so der Pressesprecher. 

Auch Martin Raff, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Reutlingen sagt, dass sicherlich Kontrollen wegen der Festivitäten und des gesteigerten Alkoholkonsums stattfinden werden, größere Einsätze seien in ihrem Zuständigkeitsgebiet jedoch nicht geplant. Wenn es nötig sei, könne die Polizei jedoch jederzeit eingreifen.