Die beteiligten Landwirte mit Farm-Facts-Vertriebsleiter Kurt Herbinger (rechts) vor dem Messmobil. Foto: Reich

Landwirte und Klima- sowie Umweltschutz noch näher zusammenzubringen, ist das Ziel der "Initiative Klima-Landwirt" (IKL) die es seit diesem Jahr in drei Regionen Deutschlands gibt, unter anderem im Zollernalbkreis. Hier nehmen fünf landwirtschaftliche Betriebe an dem Projekt teil.

Dormettingen - Kohlendioxid aus der Atmosphäre in der Erde zu binden, ist die Idee des Projekts "Klima-Landwirt". Praktisch soll dies funktionieren, indem Flächen so bewirtschaftet werden, dass der Humusgehalt im Boden und die Biodiversität gefördert werden. Dies geschieht dadurch, dass Pflanzen in den Boden eingebracht und zu Humus werden. Neben positiven ackerbaulichen Aspekten dient eine gute Humuswirtschaft auch dem Klimaschutz.

Als Anreiz für die Landwirte gibt es ein Patenschaftsprojekt, das von der Firma Farm Facts initiiert wird. Firmen, Kommunen und Verbände übernehmen Patenschaften und unterstützen auf diese Weise die Bauern für ihren Mehraufwand bei der Bewirtschaftung. "Wir honorieren den Boden", sagte Farm-Facts-Vertriebsleiter Kurt Herbinger bei der Vorstellung des Projekts auf dem Lindenhof der Familie Steimle in Dormettingen.

Außer dem Lindenhof machen bei dem Projekt im Zollernalbkreis auch der Binsdorfer Steinefurthof, der Heuberg- und der Karlshof – beide ebenfalls aus Binsdorf – sowie der Täbinger Danneckerhof mit. Ulrich Steimle, der sich intensiv mit der Materie beschäftigt hat, sagte: "Es geht einfach mehr, wenn der Boden aktiv ist." Die Kohlendioxid-Reduktion sei "eine Leistung für die Gesellschaft, die nur die Landwirtschaft kann".

Um den Erfolg bezüglich des Humusaufbaus zu messen, wird unter anderem Satellitenerkundung eingesetzt. Auch ein Messmobil, das Bodenproben entnimmt und digital auswertet, kommt zum Einsatz.

Per Punktesystem wird so ermittelt, wie viel zusätzlicher Humus entstanden ist. So wissen die Paten genau – im Zollernalbkreis sind das unter anderem die Volksbank Hohenzollern-Balingen und die Firma Carl Meiser aus Albstadt –, wofür ihr Geld eingesetzt wird, und zwar nicht in Afrika oder Südamerika. Auf diese Weise profitieren alle: die Landwirte, die Paten und die Natur.