Weltweit konnte 2021 kein Land die Grenzwerte für Luftverschmutzung einhalten. Einigen Regionen haben die empfohlenen Höchstwerte sogar um ein Zehnfaches überschritten.
Kein einziges Land weltweit hat im vergangenen Jahr die internationalen Grenzwerte für Luftqualität einhalten können, meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese empfiehlt, dass die Konzentration von gefährlichen Luftpartikeln den Wert fünf Mikrogramm pro Kubikmeter nicht überschreiten sollte.
Höchstwerte überschritten
Lediglich 3,4 Prozent der ausgewerteten Städte hätten diese Norm im vergangenen Jahr erfüllt. In 93 Städten wurde ein Grad der Luftverschmutzung gemessen, der die empfohlenen Höchstwerte um das Zehnfache übersteigt.
Die WHO wertete Daten aus 6475 Städten weltweit aus. In einigen Regionen seien die Werte nach dem Corona-bedingten Stillstand wieder angestiegen.
„Spitzenreiter“: Neu-Delhi
Der fragwürdige Titel als Stadt mit der schmutzigsten Luft ging abermals an Neu-Delhi in Indien. Im November 2021 mussten dort als Schutzmaßnahme vor dem Smog eine Woche lang Schüler online unterrichtet werden, Arbeitnehmern wurde empfohlen, ihrer Tätigkeit im Homeoffice nachzugehen.
Die Länder mit der stärksten Luftverschmutzung sind Bangladesch und der Tschad. Fortschritte werden derweil aus China gemeldet: Dort sollen laut WHO die Schadstoffwerte im Laufe des vergangenen Jahres gesunken sein.
Weniger, aber trotzdem zu viel
Das Umweltbundesamt meldet, dass vergangenen Jahr in Deutschland rund 762 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt wurden. Das sind rund 4,5 Prozent mehr als 2020 – 33 Millionen Tonnen. Insgesamt seien die Emissionen in Deutschland seit 1990 um 38,7 Prozent gesunken.
Aktuelle Zahlen des Amts stufen die Luftqualität beispielsweise in Stuttgart als „mäßig“ ein.