Die Bildechinger Steige (links) bei der Einfahrt in die B 28 Foto: Lück

Bildechinger Steige: Die Kritik an der neuen Verkehrsplanung spitzt sich zu. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Mack drängt Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf erneute Prüfung unter klarer Berücksichtigung der Belange vor Ort.

Wie wird die Straße von der Brücke in Richtung Freudenstadt weitergeführt? Die Frage wurde in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert. Es gab mehrere Varianten. Kurzum: Die Umfahrung des Hohenbergs scheidet aus; die bisherige Route wird benutzt, aber es soll ein „Trog“ entstehen. Und vor wenigen Wochen kam heraus, dass die Zufahrt zur Bildechinger Steige wegfallen soll, was in Horb bei Verwaltung und Einzelhandel Empörung ausgelöst hat.

 

Klarheit über die Planungen zur Ortsumgehung Hohenberg in Horb – das war das Ziel des CDU-Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack, mit seiner Anfrage an das Bundesverkehrsministerium. „In den weiteren Planungsstufen soll die Anbindung der Bildechinger Steige nicht mehr weiterverfolgt werden“, heißt es nun in dem Antwortschreiben an Mack. Zur Begründung gibt das Ministerium an: Aufgrund des geringen Abstands zum Knotenpunkt Stuttgarter Straße/Rottweiler Straße/B 28 n komme der Einmündung der Bildechinger Steige eine besondere Bedeutung zu.

Geprüft und abgewogen?

Und weiter: „Die Straßenbauverwaltung des Landes Baden-Württemberg (SBV BW) hat deshalb im Zuge der Vorplanung die Vor- und Nachteile einer Anbindung der Bildechinger Steige unter Berücksichtigung der prognostizierten Verkehrsbelastung hinsichtlich verschiedener Aspekte wie Verkehrsablauf, Wirtschaftlichkeit sowie Erschließungsfunktion geprüft und abgewogen.“ Zum Nachteil der Anbindung der Bildechinger Steige.

Klaus Mack Foto: Deutscher Bundestag, Stella von Saldern

Planung „ausgebremst“

„Damit wird die zwischen Stadtverwaltung und Regierungspräsidium abgestimmte, ursprüngliche Planung einfach ausgebremst. Es ist inakzeptabel, dass bei einem so bedeutenden Infrastrukturprojekt die Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner so sehr vernachlässigt werden“, sagt Mack. Er wendet sich nun direkt an Verkehrsminister Volker Wissing und fordert von ihm auf oberster Ebene eine Neubewertung der Planungen in Horb auf Basis der Belange vor Ort und der bereits vorliegenden, abgestimmten Planung. „Es zeigt sich, dass diese Aspekte aktuell nicht ausreichend berücksichtig werden. Eine erneute Prüfung der Planungen ist dringend erforderlich“, sagt Mack.

Viel Unverständnis

Weiter heißt es in der Mitteilung des Abgeordneten: „Die Ortsumgehung Hohenberg ist als Teil einer leistungsfähigen, überregionalen Bundesstraßenachse zwischen Horb und Freudenstadt geplant und soll zugleich den örtlichen Verkehr entlasten. Die Ankündigung, die Bildechinger Steige von der neuen, vierspurigen Straße abzutrennen, sorgt daher für viel Unverständnis.“ Zum Beispiel bei Horb Aktiv – dem Handels- und Gewerbeverein. Hans-Peter Saur, Senior der gleichnamigen Bäckerei auf dem Hohenberg sagte Ende vergangenen Jahres: „Diese Planung ist doch völlig absurd. Sie schneidet die Bewohner des Hohenberg komplett vom Gewerbegebiet ab. Wer zu unserem Erlebniscafé will, muss im Zweifelsfall über den Marktkauf-Parkplatz fahren.“ Die Produktion der Saurs für die 16 Filialen liegt auf der anderen Seite der betroffenen Straße.

Auch der FDP-Landtagsabgeordnete Timm Kern hat in dieser Sache eine Anfrage gestellt.