Eine Umfrage zeigt, dass 79 Prozent der Schweizer Sparen als wichtig erachten. Foto: Pixabay

Gut die Hälfte der Schweizer Bevölkerung konnte in den vergangenen sechs Monaten nicht sparen.

Gleichzeitig klaffen Finanzwissen, Sparabsicht und tatsächliche Umsetzung oft auseinander. Zwar erachten 79 Prozent der Schweizer Sparen als wichtig, doch nur rund jeder zweiten Person (47 Prozent) war es möglich, im vergangenen halben Jahr tatsächlich Geld zurückzulegen. Das zeigt eine jüngst veröffentlichte Umfrage der Baloise und des Marktforschungsinstituts YouGov Schweiz.

 

Bedürfnis nach Sicherheit steht im Vordergrund

Als Hürden wurden besonders häufig hohe Fixkosten genannt. Fast jede zweite sparende Person schafft es derweil, bis zu 1000 Franken monatlich beiseitezulegen. Das Bedürfnis nach Sicherheit steht dabei im Vordergrund.

Am häufigsten wollen die Befragten sparen, um sich auf unvorhergesehene Ausgaben vorzubereiten. Unter 30-Jährige legen zudem auch deutlich mehr als andere Altersgruppen Geld für den Kauf von Wohneigentum auf die Seite. Ein weiterer oft genannter Spargrund ist die Frühpensionierung. Über die Hälfte der Befragten wünscht sich, früher in den Ruhestand zu gehen, plant diesen aber selten konkret. Bloß elf Prozent gaben an, aktiv darauf hinzuarbeiten. Ein Drittel hält es derweil für unrealistisch, sich eine Frühpensionierung leisten zu können.

Mehrheit sieht sich in einer guten Lage

Heute fühlen sich über die Hälfte der Schweizer (57 Prozent) wohl in ihrer finanziellen Situation – mehr als die Zahl derjenigen, die Rücklagen bilden konnten. Doch der Blick in die Zukunft trübt sich: Nur 44 Prozent sehen ihrer finanziellen Lage langfristig mit Zuversicht entgegen. Am meisten verunsichern die Befragten Unsicherheiten im Vorsorgesystem sowie eine unzureichende Rente respektive Vorsorgelücken.

Viele sehen sich auch unzureichend vorbereitet auf die Zukunft. 60 Prozent stufen ihr eigenes Wissen in Finanzfragen als höchstens mittelmäßig ein. Die Mehrheit fordert deshalb, dass finanzielle Bildung bereits in der Schule beginnt. Derzeit erfolgt die Wissensvermittlung laut Studie vor allem über Familie, Freunde oder Beraterinnen und Berater.